Radarsensoren von Infineon

Für ein effizientes und nachhaltiges Smart Home

17. Oktober 2023, 15:07 Uhr | Bernd Hettich, Infineon Technologies; Redaktion: Kathrin Veigel
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Energieeffizienz durch Radarsensoren

Um Energie zu sparen, muss der Ansatz, dass Geräte immer verfügbar und einsatzbereit sein müssen – einschließlich des energieintensiven Standby-Modus – neu gedacht werden. Gefragt sind Geräte, die nur dann aktiv oder im Standby-Modus sind, wenn sie wirklich gebraucht werden, das heißt, wenn der Benutzer anwesend ist. So wird es heute in jedem nicht-smarten Haushalt gehandhabt: Man schaltet das Licht ein, wenn man den Raum betritt, oder aktiviert die Klimaanlage manuell, wenn es im Haus zu heiß ist.

Doch bei vielen Geräten sind Stromsparfunktionen, wie zum Beispiel ein Timeout, nicht implementiert oder werden vom Benutzer deaktiviert. Das liegt unter anderem daran, dass diese Funktionen in Verbindung mit einer hohen Funktionsvielfalt oft zu langen Startzeiten und einem Mangel an aktuellen Daten führen, insbesondere nach einer umständlichen manuellen Reaktivierung. Das Kundenerlebnis wird dadurch erheblich beeinträchtigt.

Ein neuer, intelligenter Ansatz könnte jedoch die Antwort auf viele Fragen sein: Warum muss das Display eines Thermostats immer eingeschaltet sein und warum muss das Gerät selbst immer mit dem Internet verbunden sein, um Wetterdaten herunterzuladen? Warum ist die Kamera des Hausüberwachungssystems immer an, nimmt Daten auf, verarbeitet sie und sendet sie in die Cloud, obwohl sich niemand im überwachten Bereich bewegt?

Der beste Weg, um Geräte intelligenter zu aktivieren, ist die Implementierung einer Bewegungserkennung, zum Beispiel durch einen Radarsensor, der die Anwendungen aus dem Tiefschlaf weckt. Beispielsweise könnte das intelligente Thermostat standardmäßig ausgeschaltet bleiben, während nur ein Radarerkennungsmodul aktiv ist. Sobald das Radar eine Bewegung im Raum erkennt, wird das Thermostat aktiviert, um die Standarddaten aus dem Haus und die Wetterdaten aus dem Internet zu aktualisieren.

Das Display schaltet sich ein, wenn jemand einen definierten Bereich betritt, beispielsweise einen Radius von 1 m um das Gerät. Auf diese Weise muss der Benutzer das Display nicht erst berühren, um es zu aktivieren, und dann warten, bis die Daten aktualisiert und die Ergebnisse angezeigt werden. Dieses Konzept der Anwesenheitserkennung lässt sich auf viele andere intelligente Haushaltsgeräte und -einrichtungen übertragen.

Abwesenheitserkennung spart noch mehr Energie

Darüber hinaus kann auch das umgekehrte Prinzip der Abwesenheitserkennung angewendet werden, was ein noch größeres Einsparpotenzial bietet. Dabei werden Geräte wie Fernseher, Lautsprecher, intelligente Lampen und Klimaanlagen abgeschaltet, wenn über einen bestimmten Zeitraum keine Bewegung im Raum festgestellt wird, wodurch der durchschnittliche Energiebedarf deutlich reduziert wird.

Bei der Abwesenheitserkennung geht es nicht um die sofortige Aktivierung eines Gerätes, sondern um die gezielte Deaktivierung, wenn über einen bestimmten Zeitraum niemand anwesend ist. Das Sensormodul selbst kann ausgeschaltet bleiben und nur alle paar Sekunden oder Minuten eine Überprüfung durchführen. Auf diese Weise spart das Modul viel Energie für das Gesamtsystem und hat selbst einen sehr geringen Energiebedarf.

Insbesondere Gebäude mit Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen profitieren von diesem Prinzip, da diese oft unnötig in Betrieb sind und Energie verbrauchen, obwohl niemand anwesend ist. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Anlagen in vielen Fällen häufig und über lange Zeiträume laufen. Ein Smart Home würde diese Systeme jedoch abschalten, sobald der Raum für eine gewisse Zeit verlassen wird. Bei der Beleuchtung setzt sich diese Funktion allmählich durch, bei Klimaanlagen und anderen Geräten wie Monitoren, Küchengeräten, Computern, Lautsprechern und Soundsystemen noch nicht.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
Infineon Smart Home
Bild 4: Der Infineon-Xensiv-60-GHz-Radarsensor BGT60LTR11AIP ermöglicht das Design von wirklich intelligenten, energiesparenden Geräten.
© Infineon

Auch in anderen Anwendungen kann der Nutzer von der Abwesenheitserkennung profitieren, zum Beispiel in Fernsehgeräten. So wurde der Radarsensor BGT60LTR11AIP von Infineon (Bild 4) in den Frame TV 2021 von Samsung integriert, der den Fernseher vom Kunstmodus in den Ruhemodus schaltet, wenn sich für eine vom Benutzer festgelegte Zeit niemand in der Nähe befindet. Das spart nicht nur Energie, sondern verlängert auch die Lebensdauer des Displays.


  1. Für ein effizientes und nachhaltiges Smart Home
  2. Energieeffizienz durch Radarsensoren
  3. Radarsensoren für ein intelligentes Zuhause

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu INFINEON Technologies AG Neubiberg

Weitere Artikel zu Sonstige Sensoren

Weitere Artikel zu Sensoren & -systeme

Weitere Artikel zu Smart Home / Smart Building