Sicherere Energieversorgung durch Ausbau smarter Energieinfrastruktur, das fordert Energiekommissar Günther Öttinger anlässlich der Genehmigung zweier Unterwasser-Stromkabel zwischen Norwegen und Deutschland sowie Großbritannien.
Bis 2020 sollen die 1400 Megawatt starken Kabel - NORD.LINK zwischen Norwegen und Deutschland und das North Sea Network (NSN) zwischen Norwegen und Großbritannien - in Betrieb genommen werden. Im Juni 2012 hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister David Cameron und Norwegens Premierminister Jens Stoltenberg vereinbart, dass die drei Länder durch Interkonnektoren verbunden werden sollten, um langfristig und nachhaltig für Energieversorgungssicherheit zu sorgen.
Unabdingbar für das Funktionieren des Energiebinnenmarktes seien verstärkte Investitionen in intelligente Infrastruktur, besonders in intelligente Netze. Auch die Verbraucher sollen zu aktiven Akteuren auf den Energiemärkten werden, fordert die EU-Kommission. Voraussetzung für die Integration von Verbrauchern und Prosumern ist aber ein EU-weiter Smart Meter Rollout. Investitionen in intelligente Netze müssten »dringend« erfolgen, auch damit regionale und lokale Probleme vor Ort besser geregelt werden könnten.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger erklärte: »Das wird die Integration erneuerbarer Energien in Nordwesteuropa enorm voranbringen. Deutschland und Großbritannien können erneuerbare Energie an Norwegen verkaufen, wenn sie bei entsprechendem Wetter viel Strom produzieren. Und Norwegen kann Strom aus Wasserkraft verkaufen. Davon werden beide Seiten profitieren.«
Oettinger verwies ferner auf das Potenzial des europäischen Energiebinnenmarktes: »Wenn die Energiemärkte gut miteinander verbunden sind und gemeinsame Vorschriften existieren, gibt es keinen großen Spielraum mehr dafür, Energielieferungen als politisches Instrument zu verwenden. Sind geeignete Preissignale und eine ausreichende Infrastruktur vorhanden, wird Energie dort produziert, wo dies am kostengünstigsten ist, und wird sie dorthin transportiert, wo sie gebraucht wird. Dies führt zu einer sicheren Energieversorgung in ganz Europa und zu niedrigeren Energierechnungen für die Verbraucher.«