Für die Realisierung all dieser Lösungen sorgt ein Entwickler-Team mit über 30 Mitarbeitern. Rund 20 davon sind in Hilzingen tätig, elf weitere arbeiten im Tochterunternehmen exscitron in Chemnitz. Zu dessen Gründung entschloss sich Püthe im Jahr des 1zehnjährigen Firmenjubiläums: »Wir brauchten dringend mehr Entwicklungskapazität, und da bot sich die Chance, in Chemnitz ein existierendes Team zu übernehmen. Da haben wir zugegriffen.« Pünktlich zum Firmenjubiläum erfolgte auch die Umbenennung der „Spaun Schaltnetzteile“ in „inpotron Schaltnetzteile“.
Chemnitz ist im inpotron-Firmenverbund das Kompetenz-Zentrum für LED-Stromver-sorgungs-Technik. »Entwicklungsleiter René Franzky und sein Team dort halten über 20 Patente in diesem Bereich«, erläutert Püthe, »das hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir heute als technologischer Marktführer in der LED-Stromversorgungstechnik für den professionellen Anwendungsbereich gelten«.
Auch hier gilt: Es gibt keine Standardlösungen. inpotron Schaltnetzteile und exscitron haben zwar keine Produktkataloge, dafür können sie aber eine breite Expertise vorweisen, wenn es um Stromversorgungslösungen für die verschiedensten Anwendungsbereiche geht. Damit verbunden ist auch das Wissen um einen ganzen Strauß von Prüfzeichen – so unterschiedlich die Kunden sind, so unterschiedlich auch die jeweils geforderten Prüfzeichen.
Die Entwicklung des Unternehmens in den knapp zwei Jahrzehnten seit seiner Gründung verlief dynamisch. Dennoch gibt es eine gewisse, mit dem Konzept der kundenspezifischen Stromversorgung verbundene Einschränkung: inpotron Schaltnetzteile erzielt 90 Prozent seines Umsatzes in der DACH-Region (80 Prozent in Deutschland, 10 Prozent in der Schweiz). Für die restlichen 10 Prozent Umsatz im Ausland zeichnen Kunden aus der DACH-Region verantwortlich, die über Produktionsstätten vor allem in den USA verfügen.
»Kundenspezifische Stromversorgungen sind sehr erklärungsbedürftige Produkte«, erläutert Püthe, »deren Besonderheiten sich am besten in der Muttersprache diskutieren lassen«. Zugleich legt der inpotron-Gründer Wert darauf, vor allem mit mittelständisch geprägten Kunden zusammenzuarbeiten: »Da bewegt man sich im Umgang miteinander auf Augenhöhe, und die Entscheidungsprozesse in den Firmen sind transparenter, als das oft bei Konzernen der Fall ist.« Während mittelständische Unternehmen in der gesamten DACH-Region das Rückgrat der Wirtschaft bilden, ist ihre Marktbedeutung in anderen Regionen geringer.
Transparenz ist dem geschäftsführenden Gesellschafter Püthe, der seit 2015 Hauptgesellschafter des Unternehmens ist, auch intern wichtig. »Unternehmerischer Erfolg, ist abgesehen vom marktgerechten Produkten, vor allem vom Team abhängig. Fairness, Wohlfühlen, Motivation und Zusammenarbeit im Team, das sind bei uns nicht nur Management-Floskeln, sondern entscheidende Faktoren für unseren gemeinsamen Erfolg.« Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Püthe macht deutlich, dass der Erhalt der Eigenständigkeit des Unternehmens für ihn große Bedeutung hat.
Sein Engagement beschränkt sich nicht nur auf den Stromversorgungsbereich. Vor drei Jahren übernahm er in Stockach am Bodensee die Firma Zorn Maschinenbau. Mit einem kleinen Team von drei Leuten wurde dort unter dem Namen „Zorn Microsolutions“, ergänzend zu den bisherigen Betätigungsfeldern, in nur neun Monaten etwas ganz Neues auf die Beine gestellt: »Wir haben ein kleines und präzises Bearbeitungssystem entwickelt, das durch jede normale Tür passt«, freut sich Püthe, »damit lässt sich mit Kleinstteilen eine Produktion aufbauen«. Auf der Motek in Stuttgart wurde das System im Oktober 2016 erstmals vorgestellt.
Doch auch für die inpotron Schaltnetzteile hat sich Püthe noch einiges vorgenommen. So soll der Bereich der SMD-Prozesse in den nächsten eineinhalb Jahren erweitert und die Produktion verdoppelt werden. Und dann wäre da noch der Plan für ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum, das der inpotron-Chef gerne bis 2020 verwirklichen würde.