Exklusive Umfrage

1. März 2021, 20 Bilder
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Gustav Erl, General Manager TDK-Lambda Germany

Da TDK-Lambda ein Werk im Vereinigten Königreich besitzt, sind wir seit Beginn der Brexit-Thematik mit den Fragen zu den möglichen Veränderungen beschäftigt. Bis zuletzt gab es dabei einige Unklarheiten in Details, wie Warensendungen in die EU nun abgewickelt werden. Wir haben uns bestmöglich auf die Veränderungen vorbereitet, haben Lagerbestände in unserem Europäischen Zentrallager in Deutschland erhöht, Veränderungen im EDV-System vorgenommen, so waren wir unsererseits gut gerüstet.

Doch zu den Veränderungen im Zoll kam noch die Mutation des Corona-Virus hinzu, was kurz vor- und in der Umstellungsphase zu zusätzlichen Verzögerungen führte.

In den letzten Monaten konnten wir immer wieder die Prognosen in den Medien lesen, was der erhöhte Dokumentationsaufwand doch für die Personaldecke der Behörden, vor allem in UK, bedeuten würde. Hier konnte man Zahlen von 20.000 und mehr zusätzlichen Beamten lesen. Unsere Spediteure als auch wir haben uns auf die veränderte Situation gut vorbereitet, doch aus unserer Sicht ist das Nadelöhr im Verzollungsprozess erkennbar, worauf wir überhaupt keinen Einfluss nehmen können.

Trotz erhöhter Lagerbestände in unserem europäischen Zentrallager in erheblichem Umfang, sind massive Lieferverzögerungen, gerade bei den ersten Sendungen vor und nach dem Jahreswechsel, nicht zu verhindern gewesen. Hier sprechen wir von Sendungen, die teilweise noch nicht zugestellt sind und sich nun seit über 4 Wochen im Verzollungsprozess befinden. Leider hat diese Situation bei einigen Kunden bereits zu Produktionsstopps geführt.

Wir sehen aktuell schon höhere Kosten in der veränderten Situation, die wir an unsere Kunden derzeit noch nicht weitergeben. Hier müssen wir die Kostensituation weiterhin genau betrachten, um abschließend die Situation gesamtheitlich zu beurteilen.

Seit Februar erkennen wir ein Licht am Ende des Tunnels, die Abfertigungszeiten von 7-10 Tagen sind nun eher die Regel, wir hoffen auf eine weitere Besserung bis Ende Februar.

Um eine zusätzliche Verbesserung zu erzielen, die unbedingt notwendig ist, ist eine erhöhte Personaldecke bei den zuständigen Behörden zwingend erforderlich.