Speicher für die Energiewende

Fraunhofer IFF testet erfolgreich Großbatterie

8. Oktober 2014, 16:07 Uhr | Heinz Arnold
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Batteriespeicher für das Smart Grid

Außer für die zeitweise Versorgung von Gebäuden oder Unternehmen lässt sich die Großbatterie auch mit dem regionalen öffentlichen Netz verbinden. Dort kann sie Energie einspeisen, um den Netzbetrieb ergänzend zu unterstützen und kleine Spannungsschwankungen abzufangen oder um Lastspitzen auszugleichen und so das Lastmanagement zu optimieren. Dafür ist der Großspeicher rund um die Uhr einsetzbar.

Noch ist die Forschung für die optimale Netzintegration solcher Speicher aber nicht abgeschlossen, betont Prof. Michael Schenk, Institutsleiter des Magdeburger Fraunhofer-Instituts: »Solche Großbatterien sind für unsere künftige Energieversorgung von wachsender Bedeutung. Sie werden helfen, die überschüssige Energie aus regenerativen Quellen zu speichern und optimal in den regionalen Stromnetzen einzusetzen. Im Moment arbeiten wir aber noch intensiv an ihrer bestmöglichen Integration in regionale Versorgungsinfrastrukturen und der Frage, wie sie wirtschaftlich und technisch am effizientesten eingesetzt werden können.«

Wichtiges Element im Smart Grid

Die Forscher des Fraunhofer IFF nutzen den Großspeicher, den sie »Smart Grid Energy Storage System«, kurz SGESS, getauft haben, deshalb vorrangig zum Entwickeln und Erproben von Steuerungssystemen für intelligente Energienetze. Dabei geht es ihnen besonders um die richtige Kommunikation zwischen Großenergiespeichern und Stromnetz. Ihr Ziel ist es, die Leistungskapazität und Steuerungstechnik der elektrischen Netze von morgen so auszurichten, dass sie flexibel auf Engpässe sowie Ausfälle reagieren und rund um die Uhr Versorgungssicherheit bei gleichbleibend hoher Netzqualität bieten.

Derzeit installiert das Institut zu Demonstrationszwecken ein »Micro-Smart-Grid«, das größere Strommengen in der Großbatterie speichert und an eine Netzumgebung mit unterschiedlichem Strombedarf und Lastprofil angepasst werden kann. Dieses von den Forschern entwickelte Managementsystem ist in der Lage, den Energieeinsatz in Unternehmen anhand der tatsächlich im Betrieb benötigten Strommenge zu steuern.

Szenarien für den wirtschaftlichen Einsatz

Der Großspeicher lässt sich gut mit dem intelligenten Energiemanagementsystem kombinieren, das im Institutsgebäude des Fraunhofer IFF bereits arbeitet. »Der Speicher wurde nicht auf einen speziellen Anwendungsfall optimiert«, betont Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki, der am IFF mit seinem Team an dem Thema Speichermanagement und Netzintegration arbeitet. »Wir wollen vielmehr eine breite Palette an Forschungsfragen praktisch untersuchen.« Vorgesehen ist beispielsweise der Einsatz des transportablen Speichercontainers in Unternehmen und deren Versorgungsnetzen. Im Vordergrund der Forschungen steht daher der kostengünstige und technisch problemlose Einsatz von elektrischen Großspeichern. Die heute erfolgreich getestete Großbatterie wollen bereits 2015 weitere Unternehmen einsetzen, beispielsweise der Energieparkbetreiber Enerparc AG.



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