Batteriemanagement

Autarke Stromspeicher

22. August 2014, 11:47 Uhr | Von Gernot Hehn
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Batteriemanagement verlängert Lebenszeit

Ein Akkumanagement verlängert das Leben jedes Akkusystems. Bei LFP-Zellen ist es aber unabdingbar, da sie auf Überschreiten der Betriebsparameter, etwa Überladung, zu tiefe Entladung, zu hohe oder zu tiefe Temperaturen oder Kurzschlüsse, sehr heftig reagieren. Passiert so etwas, kann das je nach Grad der Misshandlung nur die Lebensdauer verkürzen oder sogar dazu führen, dass die Batterie Feuer fängt. Man sollte daher eine solche Zelle stets innerhalb ihrer Betriebsparameter halten, und – wenn das nicht möglich ist – wenigstens die Last abklemmen.

Die oben genannten Gesichtspunkte erfordern eine Schaltung, die die physikalischen Parameter des Akkus ständig überwacht und ihn vor Schaden bewahrt. Diese Schaltung muss folgende Einzelaufgaben erledigen:

1) Aufgaben einer klassischen Ladeschaltung oder eines Wechselrichters (sofern Ladespannung und -strom einstellbar sind):

  • Die Spannung der gesamten Batterie messen,
  • den Stromfluss zur oder von der Batterie messen sowie
  • die Batterie abklemmen, wenn die Werte den zulässigen Bereich verlassen.

2) Funktionen, die zum Betrieb von Lithiumzellen zusätzlich nötig sind:

  • Die Spannungen der Einzelzellen messen,
  • den Ladezustand zwischen den Einzelzellen einer Batterie ausgleichen,
  • die gemessenen Werte mit den vom Hersteller spezifizierten Maximalwerten vergleichen und alle Abweichungen an den Wechselrichter melden,
  • bei Werten außerhalb der Spezifikation Batterie abklemmen.

3) Nützliche Zusatzfunktionen:

  • Die Batteriespannung mit der Summe der Zellenspannungen vergleichen und prüfen, ob die Summe plausibel ist,
  • die Temperatur der Batterie messen,
  • den Batteriestatus nach außen melden.

Bild 1 zeigt eine typische Solarinstallation. Die klassischen Bauteile sind blau dargestellt, das zusätzliche Batterie­manage­ment gelb. Ladeschaltung und MPPT (Maximum Power Point Tracker) sind verantwortlich für die passende Belastung der Solarzellen, so dass sie ein Maximum an Ausgangsleistung abgeben, und wandeln deren Ausgangsspannung in die optimale Spannung fürs Laden der Batterie.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
Blockschaltung eines netzautarken Systems mit Batteriemanagement.
Bild 1. Blockschaltung eines netzautarken Systems mit Batteriemanagement.
© ams

Bei modernen Geräten kann man die Ladeparameter wie Maximalwerte für Ladestrom und Ladespannung einstellen, daher kann man sie an LFP-Zellen anpassen. Sinngemäß genauso kann man die meisten Wechselrichter auf die entsprechenden Parameter einstellen.

Dieser Teil des Batterie­manage­ments ist also bereits vorhanden. Was noch gebraucht wird, ist ein System, das die unter 2) genannten Funktionen abdeckt, dazu Probleme mit Einzelzellen an Ladeschaltung und Wechselrichter meldet oder zumindest die Batterie abklemmen kann, um sie vor weiterem Schaden zu bewahren.

Fehlt noch ein Bauteil für die nützlichen Zusatzfunktionen. Der AS8506 von ams dient zur Zellüberwachung und sorgt für einen Ladungsausgleich zwischen den Zellen. Er arbeitet völlig autonom, sprich: er benötigt keinen Mikro­controller und somit auch keine zusätzliche Software. Daher kann man ihn einfach in bestehende Lösungen inte­grie­ren. Ein genauerer Blick zeigt, wie ein Batterie­­management mit einem AS8506 für 24 V oder zwei AS8506 für 48 V und einigen wenigen preisgünstigen Bauteilen den gesamten, für diesen Fall nötigen Funktionsumfang bereitstellt.


  1. Autarke Stromspeicher
  2. Batteriemanagement verlängert Lebenszeit
  3. Aufbau eines Batteriemanagementsystems

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu ams Osram AG

Weitere Artikel zu Batterien und Akkus