Schon auf den letzten beiden Kongressen der Elektronik-Redaktion zum Thema Lighting war klar geworden, dass der Stand der Technik der Beleuchtungssysteme für einen Durchbruch der LED nicht ausreicht. Zwar brachte das Verbot der Glühlampen den LED-Markt überhaupt erst ins Rollen, aber die Probleme blieben trotz einer vergleichsweise raschen Weiterentwicklung der Technologie bestehen. Die Lichtausbeute und der Lichtstrom lassen sich durch den Übergang von der 1-Chip-LED zu Mehr-Chip-Modulen nicht ohne weiteres und beliebig steigern; die grundsätzlichen Unterschiede zu den traditionellen Leuchtmitteln erschweren die Entwicklung von Systemen für den Ersatz (Retrofits) nicht nur, sondern sie verteuern sie auch erheblich. Hierzu zählt zunächst, dass die LEDs als Dioden in Vorwärtsrichtung betrieben werden und entsprechend von einer Stromquelle – meist einem integrierten Baustein – betrieben werden müssen. Zudem strahlt die LED kein infrarotes Licht ab, was zwar die Lichtausbeute steigert, aber eben dazu führt, dass bei der Systemauslegung der Wärmeabfuhr besonderes Augenmerk geschenkt werden muss. Schließlich erfordert die LED als punktförmige Lichtquelle (oder auch das Multi-Chip-Modul als Lambertscher Strahler) eine Sekundäroptik, die auf die jeweilige Anwendung zugeschnitten werden muss. Auch das bei Retrofit-Leuchten bestehende Problem des Dimmens mit bereits installierten TRIAC-Dimmern harrt weiterhin einer wirtschaftlichen Lösung.
Das Konzept der Elektronik-Redaktion lautete daher: An den Problemfeldern orientieren und ausgewiesene Experten der Branche für Beiträge gewinnen, die dem Teilnehmer in konzentrierter Form einen Überblick über den letzten Stand der Dinge in der LED-Beleuchtungstechnik verschaffen. Entsprechend waren die beiden Tracks der Veranstaltung gegliedert in einen Anwenderteil mit den Sessions „Lichtdesign“, „LED-Technologie“ und „Automotive“ sowie einen Entwicklerteil, der die Sessions „Optikdesign“, „Wärmemanagement“ sowie „Treiber und Controller“ umfasste.