Der dritte Lighting-Kongress der Elektronik-Redaktion fand am 23. April 2013 als eintägige Veranstaltung im Kempinski-Hotel am Flughafen München wieder unter dem Motto „Ideen für neues Licht“ statt.
„Mehr Licht“ waren der Überlieferung nach Goethes letzte Worte; aber für zeitgemäße Beleuchtungssysteme reicht die Bereitstellung einer ausreichenden Lichtmenge am Arbeitsplatz nicht mehr aus: Heute ist es möglich, den Gang der Sonne durch den Tagesverlauf und die begleitende Variation der Farbtemperatur durch die künstliche Beleuchtung nachzubilden.
Der Hauptvortragende Professor Ing. Peter Andres wollte genau dies den Teilnehmern vermitteln (Bild 1). In seinen Atelierräumen hat er einen künstlichen Himmel aufgebaut, mit dem sich der Sonnenlauf jedes beliebigen Ortes der Erde simulieren lässt. Über 1.000 Leuchtstofflampen stellen das diffuse Licht des Himmelsgewölbes nach. Eine künstliche Sonne und eine in den Boden integrierte Drehbühne ermöglichen die automatisch gesteuerte Sonnensimulation. Die Sonne wird durch eine 1.000‑W-Halogenglühlampe nachgebildet, die einen Lichtstrom vom 33.000 lm erreicht. Sie ist in einen Glasreflektor mit einem Durchmesser von 650 mm eingesetzt. In der Planungsphase wird zunächst mit einfachen Modellen die Tageslicht-Konzeption erarbeitet. Auf der Basis von Architekturmodellen können mit dem künstlichen Himmel Besonnungsstudien erarbeitet werden.
Professor Andres zeigte reale Projekte, u.a. das Projekt der Erneuerung der Beleuchtungsanlage im Plenarsaal des Düsseldorfer Landtags (Bild 2). Es handelt sich um den ersten Plenarsaal in Deutschland, der ausschließlich mit LED-Technik ausgestattet wurde. Neben der deutlichen Verbesserung des Wirkungsgrades gegenüber der vorhergehenden Anlage konnte so auch vollständig auf Quecksilber-haltige Leuchtmittel verzichtet werden. Die neue Beleuchtung wurde mit Hilfe eines umfangreichen Simulationsmodells im Maßstab 1:20 entwickelt; hierdurch konnten dem Bauherrn die Wirkungen des Kunst- wie auch des Tageslichts besonders anschaulich gemacht werden.