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Mit intelligenten Displays schneller am Markt

2. September 2014, 9:26 Uhr | Wolfgang Aichberger
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Ein Ansatz: die Inhouse-Entwicklung

Bild 1. Ein Tooltip erscheint bei der Bewegung des Mauszeigers über den Befehl.
© demmel products

Ein handelsübliches LCD enthält üblicherweise eine Logik, mit der die einzelnen Zeilen und Spalten des Transistor-Array angesteuert werden. Eine solche als Timing-Control- oder LCD-Control bezeichnete Steuerung sorgt dafür, dass der ankommende Pixelstrom entsprechend der Clock-Frequenz verarbeitet und zeilen- bzw. spaltenweise angezeigt wird. Voraussetzung für die Darstellung des gewünschten Bilds auf der Anzeige ist, dass die Anwendung diesen Pixelstrom bereits als Bild liefert. Das heißt, dass eine entsprechende Elektronik mitentwickelt werden muss, die neben den Steuersignalen für das Display die beispielsweise notwendigen 24 bit für jedes Pixel erzeugt. Dies erfordert erhebliche Ressourcen und Erfahrung bei der Hard- und Software-Konzeption.

Heutige LCD-Panels benötigen typischerweise einen 32-bit-Mikrocontroller, ausreichend RAM- und Flash-Speicher sowie einen Display-Controller. Zudem müssen für ein ansprechendes Design teure Grafikbibliotheken erworben werden, die oftmals erst an die bestehende Hardware angepasst werden müssen. Nicht unterschätzt werden dürfen fehlende oder unvollständige Spezifikationen. Egal ob eine LCD-Ansteuerung von Grund auf entwickelt oder ein zugekauftes Board angepasst wird – ein solcher Entwicklungsaufwand kann sich höchstens bei großen Stückzahlen rentieren. 

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Die Alternative: intelligente Displays

Bei mittleren und kleinen Stückzahlen sind „intelligente“ Displays, wie sie demmel products mit den iLCDs anbietet, eine sinnvolle Alternative. Die eingebaute „Intelligenz“ lässt sich als Abstraktionsschicht zwischen dem Display und der Anwendung betrachten. Ein solches Display muss nicht mehr auf Pixelebene angesprochen werden, sondern fungiert als eigenständige, programmierbare Komponente, die über verschiedene Kommunikationsoptionen in das Design eingebunden wird.

Damit wird nicht nur eine einfachere Integration erreicht, sondern auch die Visualisierung an der Benutzerschnittstelle von der Funktion der zu steuernden Anwendung entkoppelt. Die Anbindung erfolgt über eine der eingebauten Schnittstellen, beispielsweise RS-232, USB, I²C oder SPI. Außerdem ist auch eine Anbindung über TCP/IP möglich. Die Kommunikation mit dem Display ist einfacher und weniger bandbreitenintensiv als eine direkte Ansteuerung des Displays, denn sie erfolgt über parametrierbare High-Level-Befehle.

Sogar bei kritischen Anwendungen sind „intelligente“ Displays eine Alternative. Denn wenn das User Interface abgestürzt ist, steht möglicherweise eine mehrere Hunderttausend Euro teure Maschine still oder es kann in einen laufenden Prozess im Bedarfsfall nicht eingegriffen werden. Auf den iLCDs läuft kein Betriebssystem, sie verfügen stattdessen über einen mit stabiler Firmware ausgestatteten Controller, der nicht erst gebootet werden muss. Der volle Funktionsumfang steht unmittelbar nach Einschalten der Stromversorgung zur Verfügung.


  1. Mit intelligenten Displays schneller am Markt
  2. Ein Ansatz: die Inhouse-Entwicklung
  3. Features als Auswahlkriterium
  4. Optimierte Management-Software
  5. Mit wenigen Klicks zum gewünschten Design

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