Ein Besuch bei Advantest in Böblingen

Wo Halbleiter-Testsysteme entwickelt werden

21. September 2017, 10:24 Uhr | Matthias Heise
Stuart Ainslie (Director Business Development, links), Claus Plötz (Director R&D) und Christof Baschang (Director, Business Development SOC Business Group, rechts) zeigten Matthias Heise (zweiter von links) die Entwicklung von Advantest.
© Claudia Erspamer, Advantest

Die Konzernzentrale von Advantest sitzt zwar in Tokio, doch ein wichtiger Teil der Entwicklung sitzt im schwäbischen Böblingen. Dort wurde unter anderem der V93000-Tester entwickelt, einer der Bestseller des Unternehmens. Elektronik-Redakteur Matthias Heise durfte die Entwicklungsabteilung besuchen.

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Der Testsystemhersteller Advantest blickt schon auf über 60 Jahre Geschichte im Bereich des Halbleiter- und Komponententests zurück. Zum Portfolio gehören mechatronische Systeme wie zum Beispiel Testhandler zur mechanischen Bewegung der Testobjekte in der Produktion. Aber auch Elektronenstrahl-Lithographie-Systeme stellt Advantest her. In jüngerer Zeit kommen neue Geschäftsbereiche dazu: So produziert das Unternehmen Terahertz-Analysesysteme zum Beispiel für die Medizinelektronik oder auch das photoakustische Mikroskop Hadatomo, das für Hautuntersuchungen eingesetzt wird.

Doch die Testsysteme sind für Advantest immer noch das Kerngeschäft. Das Unternehmen entwickelt und produziert unter anderem Tester für SoCs, Speicherbausteine und Display-Treiber. Auch elektronische Messgeräte und Burn-In-Testsysteme gehören zum Portfolio. Über 20.000 Testgeräte sind weltweit im Einsatz.

Forschung und Entwicklung in Deutschland

Für diesen Erfolg sorgen weltweit rund 4400 Mitarbeiter, die meisten davon in der Konzernzentrale in Japan. Neben den Niederlassungen in Europa verfügt Advantest auch über Tochtergesellschaften in den USA, Singapur, Südkorea, Taiwan und China. In Europa sind rund 700 Mitarbeiter tätig, sowohl im Vertrieb und Service als auch in Forschung und Entwicklung. Die Europazentrale ist in München untergebracht, dort befindet sich auch eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Daneben wird noch an zwei weiteren Standorten in Europa entwickelt, nämlich im oberbayrischen Amerang und im schwäbischen Böblingen.

Die Entwicklungsabteilung in Böblingen hat schon mehrere Firmenwechsel hinter sich: Ursprünglich als Teil von Hewlett Packard entstanden, wurde die Abteilung zunächst 1999 mit Agilent Technologies abgespalten, um dann 2006 als Verigy komplett eigenständig zu werden. 2011 wurde Verigy dann schließlich von Advantest aufgekauft.

Die Entwicklung bei Advantest in Böblingen

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© Matthias Heise, Elektronik
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© Matthias Heise, Elektronik
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© Claudia Erspamer, Advantest

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