Durch die immer komplexer werdenden Schaltungen sind unerwünschte Glitches keine Seltenheit. Das Abstellen dieser Störeinflüsse kann relativ einfach sein, wenn die Ursache bekannt ist.
Das Herausfinden der Ursache von Glitches kann allerdings sehr zeitintensive und aufwendige Analysen nach sich ziehen. Rigol bietet mit der neuen 12-bit-Oszilloskop-Serie DHO4000/DHO1000 unterschiedliche Visualisierungstechniken an, um genau diese Analysen zu vereinfachen.
Durch die sehr hohe Abtastrate von 4 GSa/s und die maximale Speichertiefe von 500 MPkt ist es möglich, einen sehr großen Zeitbereich von bis zu 125 ms darzustellen.
Das entspricht bei einer Pulsweite von 500 ns, dass bis zu 250 Milliarden Pulse mit der maximal möglichen Abtastrate dargestellt werden können. Wenn die Signalform bekannt ist, lässt sich diese suchen, um herauszufinden, ob diese periodisch auftritt und immer gleich aussieht (Bild 1).
Durch die hohe Abtastrate können dann mittels der Zoom-Funktion bei Einzelpulsen detaillierte Signaleigenschaften wie Anstiegszeiten, Überschwinger oder Glitches gemessen werden. Durch die Verwendung der »Color Grade«-Einstellung kann man diese sichtbar machen (Bild 2).
Bei dem Glitch aus Bild 2 wäre die Verwendung des Pulstriggers sinnvoll, um das Störsignal konstant und dauerhaft getriggert darzustellen. Eine weitere Visualisierung kann mit dem Record-Mode erfolgen. Hier können bei einem Speicher von 1 kPkt bis zu 500.000 Rahmen innerhalb von wenigen Sekunden aufgezeichnet und beschleunigt abgespielt werden. Zusätzlich lassen sich die Rahmen einzeln navigieren. In den DHO-Serien von Rigol wurde die neue Funktion »UltraAcquire« integriert, die ganz neue Visualisierungen für diese Messungen bietet. Mit dieser Funktion wird der Speicher in unterschiedliche Segmente aufgeteilt, die jeweils mit verschiedenen Trigger-Events gefüllt werden. Dadurch wird eine sehr hohe Erfassungsrate von 1,5 Mio. wfms/s erreicht. Damit kann der Anwender entscheiden, wie viele Trigger-Events erfasst werden sollen. Die erfassten Signale können dann in unterschiedlichen Darstellungen (z. B. als Wasserfall oder in einer 3D-Perspektive) angezeigt werden (Bild 3).
Sehr schnell sich verändernde Signale, die sonst wegen der hohen Blindzeit schwer zu erfassen sind, können hier visualisiert werden, indem sich einzelne Segmentblöcke oder einzelne Segmente navigieren lassen. Sobald eine Messung durchgeführt wurde, kann man auch nachträglich zwischen den unterschiedlichen Visualisierungsdarstellungen umschalten.
Neben der schnellen Datenübertragung via FTP und der vertikalen 12-bit-Auflösung sowie dem niedrigen Rauschverhalten bieten die neuen DHO-Serien eine optimale Lösung für eine Vielzahl weiterer Applikationen. Neben der einfachen Bedienung, z. B. via Touchscreen oder Web-Control, eignen sich die Oszilloskope für den vielseitigen Einsatz in unterschiedlichen Bereichen wie Forschung und Entwicklung, dem Lehrbetrieb oder für andere industrielle Anwendungen.