Hands-on embedded world 2017:

Messehighlights im Praxisbericht #13

15. März 2017, 0:00 Uhr | Constantin Tomaras
Das 10,1-Zoll-Display (1280 x 800 Auflösung) nimmt schätzungsweise 60 Prozent der Front ein.
© (ct) / Componeers GmbH

Rohde & Schwarz stellt heute auf der embedded world 2017 (H4/218) das neue RTB2000 mit 10-Bit vertikaler Auflösung vor. Design&Elektronik sichtet das Oszilloskop im Praxisbericht.

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Das Fazit vorweg 

Im Praxisbericht gab sich das RTB2004 durchweg überzeugend: Highlight der ersten Minuten ist das, für ein 2000er-Klasse-Oszilloskop, ungewöhnlich große und brilliante Display. Mit den nächsten Stunden begeisterte das auch farblich schöne und gut durchdachte HMI-Layout. In den folglich getesten grundlegenden Messaufgaben erwies sich das Gerät ausgesprochen benutzerfreundlich. Besonders erfreulich ist die übersichtliche Gestaltung der FFT.

Weitere Lieblingstasten: Demo-Modus, Kalibrierungsprogramm, Quickmeas, Annotation und die Peripherie. Abstriche bedeuten lediglich das verspiegelte Display (Geschmackssache) und die Linienbreite der Beschriftungsfunktion. Da sich bei Touchdisplays viele Geschmacksfragen ergeben sind Nutzer dazu angehalten, das Gerät bei ihrem Wahl-Distributor zu sichten, oder eben bis Donnerstag am Rohde&Schwarz Messestand (H4/218).

 

Rohde & Schwarz RTB2000

Das 10,1-Zoll-Display (1280 x 800 Auflösung) nimmt schätzungsweise 60 Prozent der Front ein.
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Weiterhin ist das Gerät,  gemessen an der Breite (390 mm), zu Gunsten der Tragbarkeit nicht sehr tief (152 mm).
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LAN-/USB-Schnittstelle,  Netzanschluss, Kensington-Schloss-Schnittstelle und eine weitere Schlaufe zum Festketten.
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Der Praxistest als Bilderstrecke

 

Die erste Stunde mit dem RTB2004

Äußerlichkeiten 

Mit dem Auspacken macht das RTB2004 einen sehr arbeitstauglichen Eindruck: Das 10,1-Zoll-Display (1280 x 800) nimmt schätzungsweise 60 Prozent der Front ein. Das verspricht die adäquate Signalanzeige bereits auf dem BenchTop-Gerät. 

Schnittstellen an der Front des RTB2000-Oszilloskops.
Schnittstellen an der Front des RTB-2000-Oszilloskops. 
© (ct) / Componeers GmbH

Die Peripherie besitzt vier analoge BNC-Eingänge, 16 Digitalkanäle, USB-Port, Trigger- und den Signalgenerator-Ausgang. Auffällig ist die angenehme Farbgestalltung, eher warme grau- und blau-Töne, die LED-Farben sind Blickfänger aber nicht penetrant. Weiterhin ist, gemessen an der Breite (390 mm), das Gerät zu Gunsten der Tragbarkeit nicht sehr tief (152 mm). An der Rückseite befinden sich LAN-/USB-Schnittstelle, Netzanschluß, ein Kensington-Schloss-Platz und eine weitere Schlaufe für ein gewöhnliches Schloss. Die Lüfter sind schräg platziert, außerdem sind viele wabenförmige Öffnungen zur Wärmeabfuhr vorhanden.

Der Lüfterlärm bewegt sich nach D&E-Meinung auf dem Notebookniveau. (Datenblattwerte: 28,3 dB(A) in 1 m Abstand)

Für den Praxistest wird das RTB2004 mit 300 MHz Bandbreite über BNC-Kabel an den Rigol DG1032 Signalgenerator (30 MHz Bandbreite) angeschlossen. 

Für den Praxistest wird das RTB2004 mit 300 MHz Bandbreite über BNC-Kabel an den Rigol DG1032Z Signalgenerator (30 MHz Bandbreite) angeschlossen.
Für den Test wird das RTB2004 mit 300 MHz Bandbreite über BNC-Kabel an den Rigol DG1032Z Signalgenerator (30 MHz Bandbreite) angeschlossen.
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HMI

Touchdisplay

Das Augemerk beim Desktoplayout liegt auf der Signaldarstellung, Applikationen und Funktionen leben auf dem Desktoprand. Am linken oberen Rand können individuell Applikationen gesetzt werden. Rechts davon finden sich die Messeinstellungen der einzelnen Kanäle. Mit dem R/S-Tastefeld wird ein zusätzliches Panel am rechten Rand ein- und ausgeblendet. Es zeigt wahlweise Einstellungen der aktuell genutzten Funktion, oder, nach weiterem Touch auf USB/LAN-Symbol die allgemeinen Einstellungen. Farbgestaltung und Achsenindizierung ("R&S SmartGrid" und Ticklabels) ist sehr übersichtlich (feine, gut lesbare Achsenbeschriftung.). 

Das Seitenmenue zeigt wahlweise Einstellungen der aktuell genutzten Funktion, oder, nach weiterem Touch auf USB/LAN-Symbol die allgemeinen Einstellungen.
Mit dem R/S-Tastfeld einblendbares Seitenmenue. 
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Auch die Platzierung der physikalischen Knöpfe ist äußerst durchdacht.  Die linke, blau unterlegte Seite, enthält die oszilloskoptypische Steuerung der Messkanäle.  Die X- bzw. Y-Achsen sämtlicher Kanäle werden mit dem selben Scrollradpaar bedient. D
Menue-Layout
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Physische Steuerungstasten

Auch die Platzierung der physischen Tasten ist äußerst durchdacht. Die linke, blau unterlegte Seite, enthält die oszilloskoptypische Steuerung der Messkanäle. Die X- bzw. Y-Achsen sämtlicher Kanäle werden mit dem selben Scrollradpaar gesteuert. Die LED-Farbe zeigt an, welcher Kanal gerade aktiviert wurde. (Die Prozedur im Detail: Einmaliges Ch-X-Drücken aktiviert den Kanal. Wiederholtes Ch-X-Drücken öffnet die Kanaleinstellung auf dem Touch-Display. Nochmaliges Ch-X-Drücken deaktiviert den Kanal.) Drücken auf die Skalier-Scrollräder wechselt zwischen Grob- und Feinskalierung. Drücken auf die Offset-Scrollräder bringt das Signal zurück auf die jeweilige Nullachse. 

HMI-Layout beim Rohde & Schwarz Oszilloskop RTB2000.
HMI-Layout beim Rohde & Schwarz Oszilloskop RTB 2000.
© (ct) / Componeers GmbH

Die rechte, dunkelgrau hinterlegte Seite beinhaltet zusätzliche Funktionen und Shortcuts zu den wichtigsten Applikationen. Besonders gut gefällt dem Redaktionslabor die Farbcodierung der Knöpfe: Dunkelgrün für die ständig genutzte Auto-/Presettaste, wichtige Funktionstasten sind dunkelgrau, aktive Elemente wie Signalgenerator oder Trigger mit LED-Licht unterlegt. Weiterhin spiegeln die platzierten Tasten unmittelbar die in einer generischen Messaufgabe häufig genutzten Funktionen. Hier scheint keine Taste überflüssig oder zu fehlen. Im Praxistest waren die Tasten Screenshot, Quickmeas, Clearscreen und Apps hochfrequentiert. Mit der Helligkeitstaste wird die Leuchtkraft der LEDs und des Displays gesteuert. Insbesondere in dunklen Laborräumen ein großer Vorteil!

Ein weiterer Blick in das Applikationsmenue. Bei der Erstbenutzung hilft die Demosektion  sehr, besonders die Kurztutorials zur Gestensteuerung und den prinzipiellen Messaufgaben (FFT, Search,...). Die Taskopfkalibration macht Spass.

Nach maximal einer Stunde ist der Nutzer so mit den wichtigsten RTB2000-Funktionen vertraut.

Beschriften des Messergebnisses.
Beschriften des Messergebnisses.
© (ct) / Componeers GmbH

Erste Messaufgaben

Ein Sinussignal ( 5 VPP, 1 kHz) wird an Kanal 1 gelegt und die Autoset-Taste betätigt (Auf Touchdisplay oder physischem Menue). Das Signal wird übersichtich angezeigt. Betätigung der Quick-Meas-Taste platziert signalabhängig alle wichtigen Charakteristiken auf dem Messbildschirm. Mit der Beschriftungsfunktion können besonders spannende Signalanteile hervorgehoben werden. (Beim Markieren vergeht der gewählte Stift nach Ca. 5 Sekunden, sofern er nicht eingesetzt wird. Dann kann ein anderer Stift gewählt werden.) 

Mit der Beschriftungsfunktion können besonders spannende Signalanteile hervorgehoben werden.
Mit der Beschriftungsfunktion können besonders spannende Signalanteile hervorgehoben werden.
© (ct) / Componeers GmbH

Das Messsignal kann rein durch Touchgeste angewählt, beliebig positioniert und herangezoomt werden. Eine genauere Analyse des gespeicherten Signalverlaufs auf dem Touchscreen gelingt mit der Search-Funktion. Auch USB-Maus/Keyboard-Steuerung, z. B. zur Beschriftung ist Plug&Play möglich. Cursor werden über Drucktaste oder Touch-Displayschaltfläche aktiviert. Platziert werden diese je nach Nutzerneigung mit Touchgeste oder Scrollrad. Nach der Platzierung kann eine Notiz mit Annotation gesetzt und bei Bedarf mit ClearScreen wieder entfernt werden. 

Beschriften des Messergebnisses.
Beschriften des Messergebnisses.
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XY-Modus 

Mit Sinus- und Cosinussignal an CH-1 und CH-4 wird der xy-Modus aus dem App-Menue heraus aufgerufen. Die Konfiguration gelingt über das Touchdisplay. Auch hier können die Graphen per Gestensteuerung näher untersucht werden. (Die genaue Prozedur: CH-1 anwählen, x-Achse mit zwei Fingern skalieren und positionieren, CH-4 anwählen y-Achse mit zwei Fingern skalieren und positionieren, xy-Darstellung bestaunen.) 

Auch hier können die Graphen per Gestensteuerung näher untersucht werden.
Auch hier können die Graphen per Gestensteuerung näher untersucht werden.
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FFT-Funktion

Ein Rechteck-Signal wird mit der FFT analysiert: In den gut aufgelösten Signalspitzen offenbart sich die Stärke des Displays. Auch hier kann das Signal mit der nutzerfreundlichen HMI auf dem Touchdisplay manipuliert werden. Touch auf den "FFT-Kanal-Button" öffnet weitere Verarbeitungsoptionen. Mit dem R/S-Tastfeld wird ein Seitenpanel mit weiteren Optionen hinzugezogen. 

 

 

Mit dem R/S-Tastfeld wird ein Seitenpanel mit weiteren Optionen hinzugezogen.
Mit dem R/S-Tastfeld wird ein Seitenpanel mit weiteren Optionen hinzugezogen.
© (ct) / Componeers GmbH
Ein Rechteck-Signal wird mit der FFT analysiert: In den gut aufgelösten Signalspitzen offenbart sich die Stärke des Displays.
Ein Rechteck-Signal wird mit der FFT analysiert: In den gut aufgelösten Signalspitzen offenbart sich die Stärke des Displays.
© (ct) / Componeers GmbH

Signalauflösung

Zur Abschätzung der mit 10-Bit-Quantisierung möglichen Auflösung wird ein (1 mV/1 kHz)-Sinussignal angelegt und per Autoset aufgelöst. Mittelung über 32 Samples eliminiert das Eigenrauschen im angezeigten Signal. Auch bei 10 MHz ist keine Abweichung erkennbar. 

Auch bei 10 MHz ist keine Abweichung zu erkennen.
Auch bei 10 MHz ist keine Abweichung zu erkennen.
© (ct) / Componeers GmbH

Angaben nach Rohde&Schwarz: 

10 Sekunden Bootzeit, 10 MSample Speichertiefe, Bandbreiten Von 70 MHz bis 300 MHz, 10-bit-A/D-Wandlerauflösung, 10,1"-1280x800-Touchdisplay (kapazitiv) mit   50.000 wfms/s Updaterate. 

Funktionen: Digitales Voltmeter, Triggerzähler, Signalgenerator mit 25 MHz Sinusbandbreite, 16 Digitalkanäle. 

 

Rechtecksignal des internen Frequenzgenerator an seiner Bandkante (10 MHz). Quick-Meas gibt 14,39 ns Anstiegszeit an.
Rechtecksignal des internen Frequenzgenerator an seiner Bandkante (10 MHz). Quick-Meas gibt 14,39 ns Anstiegszeit an.
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