Oszilloskop-Triggertechnologien

Analoges oder digitales Triggern?

3. August 2022, 15:00 Uhr | Von Joel Woodward, Strategic Planning Manager Oscilloscopes bei Rohde & Schwarz
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Zone Trigger

Wie funktioniert ein Zone Trigger? Der Nutzer zieht auf der Bildschirmanzeige des Oszilloskops einen oder mehrere Bereiche auf, die sogenannten Zonen, wie in Bild 4 dargestellt. Jeder Zone kann die Bedingung »muss geschnitten werden« oder »darf nicht geschnitten werden« zugewiesen werden. Bei jeder Abtastung überprüft das Oszilloskop die aufgezeichneten Daten. Erfüllen die aufgezeichneten Daten die vom Nutzer festgelegten Zonenbedingungen, werden sie vom Oszilloskop grafisch angezeigt. Erfüllen die aufgezeichneten Daten die Zonenbedingungen nicht, werden sie vom Oszilloskop verworfen. So werden nur die aufgezeichneten Daten auf dem Oszilloskop grafisch angezeigt, die den vom Nutzer festgelegten Zonenbedingungen entsprechen.

Während es bei der Anzahl der verfügbaren Triggermodi allgemein keine Unterschiede gibt, sind Zonentrigger ein weiterer Bereich, wo Oszilloskope mit digitaler Triggerung überlegen sind. Bei Oszilloskopen mit analoger Triggerung konnten in der Vergangenheit Zonen ausschließlich für Kanalquellen erstellt werden. Oszilloskope mit digitaler Triggerung haben die Möglichkeiten der Zonentriggerung erweitert, indem sie Zonen für Kanalquellen sowie auch mathematische Berechnungen einschließlich FFTs unterstützen. Somit kann ein Benutzer ausschließlich auf einen bestimmten Frequenzsprung oder die Überschreitung eines Leistungspegels durch einen bestimmten Ton triggern, wie in Bild 4 gezeigt.

Kann analoge Triggerung auch überlegen sein?

Analoge Trigger eignen sich besser als digitale Trigger zum Triggern auf Signale, die außerhalb der Oszilloskopanzeige liegen. Die digitale Triggerung setzt voraus, dass das Signal auf dem Display des Oszilloskops sichtbar ist, da der A/D-Wandler nur für diesen Bereich digitale Daten ausgibt. Analoge Trigger können darauf ausgelegt sein, auch auf Ereignisse außerhalb der Oszilloskopanzeige zu triggern. Für Benutzer, die diese Flexibilität wünschen, ist in den technischen Daten analoger Oszilloskope der Triggerpegelbereich (Trigger Level Range) angegeben. Diese Spezifikation gibt Aufschluss darüber, wie groß der Offscreen-Triggerbereich ist. In der Regel handelt es sich um einige zusätzliche Unterteilungen jenseits des eigentlichen vertikalen Skalenbereichs, sofern ein solcher Bereich überhaupt vorgesehen ist.

Oszilloskoparchitekturen mit digitaler Triggerung haben mehrere Vorteile gegenüber ihren analogen Brüdern. Für eine kompetente Entscheidung darüber, welches Oszilloskop für ein Team das richtige ist, müssen diese Funktionsunterschiede berücksichtigt werden. Es ist damit zu rechnen, dass digitale Triggerarchitekturen in der Oszilloskoptechnik künftig weiter an Bedeutung gewinnen, da in vielen Anwendungen auf immer schwächere Signale getriggert werden muss und Ingenieure häufig auf Merkmale wie eine zur Erfassungsbandbreite identische Trigger-Bandbreite, eine vom Benutzer einstellbare Trigger-Hysterese und die Möglichkeit der Signalverarbeitung vor der Triggerung angewiesen sind. 


  1. Analoges oder digitales Triggern?
  2. Weitere Vorteile digitaler Trigger
  3. Zone Trigger

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