Eine aktuelle Studie des Bundesverband Digitale Wirtschaft zeigt auf: 79 % der Deutschen sind aufgrund der Coronakrise beim Surfen im Internet sensibler und skeptischer geworden. Sie achten nun stärker auf Quellen und Absender von Informationen als noch vor der Krise.
»Das grundsätzliche Vertrauen gegenüber dem Internet ist derzeit offenbar nicht das größte«, sagt Timo Lütten, Leiter der Unit Umfeldqualität und Werbewirkung des Online-Vermarkterkreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. »Umso wichtiger ist es, zu verstehen, welchen Medienumfeldern eher Vertrauen entgegengebracht wird und worauf die Nutzer Wert legen.«
91 % der Befragten sagen, dass ihnen der Schutz ihrer persönlichen Daten im Netz wichtig ist. 81 % wollen online möglichst anonym bleiben und teilen daher zum Beispiel nur wenig in sozialen Netzwerken.
Damit ein digitales Angebot regelmäßig genutzt wird und eine Beziehung zum User entstehen kann, muss es seriös und glaubwürdig sein – vor allem muss es jedoch vertrauenswürdig sein, das sagen 96 % der Digitalnutzer in Deutschland.
Entscheidend für den Aufbau von Vertrauen sind dabei positive Erfahrungswerte, Hochwertigkeit und Inhalte, die den Kriterien von Qualitätsjournalismus entsprechen und transparent in Bezug auf Quellen und Datenschutz sind. Datenschutz ist im Zuge der Verunsicherung durch die Corona-Krise besonders wichtig, da 79 % der Nutzer gegenüber Informationen aus dem Internet sensibler geworden sind und verstärkt auf Quellen und Absender achten.
»Qualitativ hochwertige Angebote mit objektiver journalistischer Berichterstattung spielen gerade in unruhigen Zeiten eine größere Rolle«, so Timo Lütten. »In diesen Angeboten finden Nutzer Sicherheit und wenden sich ihnen mehr zu. Dieses entgegengebrachte Vertrauen überträgt sich auch auf Marken und Produkte, die in diesen Angeboten beworben werden.« Auch Serviceangebote wie Mail- und Wetterportale genießen in den Befragungen höchste Vertrauenswerte bei den Nutzern.
Die Studie „Online-Vertrauens-Kompass“ untersucht quartalsweise das Vertrauen in Werbeträger-Kategorien, wie es sich im Verlauf der Zeit verändert und wodurch Vertrauen in digitale Medien entsteht. In bisher zwei Wellen im April und Juli 2020 wurden jeweils 37 digitale Angebote analysiert. Im April wurden 5017 Nutzer befragt, im Juli 2995.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie stehen unter www.ovk.de und unter www.bvdw.org zur Einsicht bereit. Der Online-Vertrauens-Kompass wird künftig quartalsweise erhoben und regelmäßig neu veröffentlicht