Immer mehr Krankenhäuser setzen auf intraoperatives Neuromonitoring, eine Methode, bei der die Nerven während einer Operation permanent überwacht werden. Durch die Messung und zeitgleiche Auswertung elektrophysiologischer Signale lassen sich Gefahren für den Nerv sofort erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
Bei Operationen an Wirbelsäule und Gehirn befinden sich stets wichtige Nerven in Gefahr, verletzt zu werden. Geräte und Systeme zum Schutz von Nerven entwickelt inomed Medizintechnik. Gemeinsam mit Ärzten stellt das Unternehmen Systeme für Anwendungen in den Bereichen intraoperatives Neuromonitoring, funktionelle Neurochirurgie, Schmerztherapie und neurologische Diagnostik her. Für das IOM-System (intraoperatives Monitoring) »ISIS« war der Hersteller auf der Suche nach einem passenden, robusten Hochleistungsrechner.
Die Anforderungen an den neuen IPC waren klar: Ein leiser Industrierechner, der hohe Datenaufkommen sehr schnell verarbeiten kann, sollte nahtlos in das Gesamtsystem integriert werden. Der Rechner verschmilzt quasi mit den restlichen medizinischen Komponenten des Gerätewagens. So bleibt dem Anwender die Hochleistungstechnologie verborgen und er kann sich der eigentlichen Aufgabe, dem Schutz der Nerven, widmen. Das ISIS-System kann bis zu 64 Messpunkte (Nerven) gleichzeitig überwachen. Jeder einzelne Messpunkt zeichnet etwa 20 000 Messwerte pro Sekunde auf, die entsprechend weiterverarbeitet, gefiltert und gespeichert werden müssen.
Bei BEG Bürkle hat man einen Industrie-PC konstruiert, in dem ein aktuelles Embedded-ATX-Board mit Intels Chipsatz »Q67« (»Cougarpoint«) sowie einem »Core i5«-2400-Prozessor (Sandybridge) eingesetzt ist. Schnittstellen wie etwa eine Video-Capture-Funktion ermöglichen neben der Einblendung des Operationsbereiches via Monitor auch eine zuverlässige Videoarchivierung, Dateneinspiegelung und Qualitätssicherung. Mit einem zweiten VGA-Anschluss lässt sich das System universell an weitere Visualisierungsgeräte innerhalb des OPs anbinden. Besonders leise wird der Rechner durch einen temperaturgeregelten 120-mm-Lüfter, der bei minimaler Lautstärke und Umdrehung einen optimalen Luftdurchsatz erzeugt. Er ist an der Unterseite des IP20 geschützten Gehäuses montiert und ermöglicht ein Wechseln der Lüftermatte, ohne dass das Gesamtsystem geöffnet werden müsste.
Das unterstreicht Jörg Wipfler, Entwicklungsleiter von inomed: »Für uns war vor allem wichtig, einen flüsterleisen Industrierechner nahtlos in das Gesamtsystem zu integrieren, der hohe Datenaufkommen sehr schnell verarbeiten kann.«
Das System entspricht den Anforderungen der EN 60601-1 für Gerätesicherheit und EN 60601-1-2 für EMV und wird überwiegend bei Operationen in Krankenhäusern verwendet. Alle mechanischen Komponenten inklusive Mainboard sind mindestens fünf Jahre verfügbar.