Mit dem AcCellerator wird die Auswertung der Zellmechanik zum ersten Mal für klinische Anwendungen nutzbar. Der mechanische Fingerabdruck von Zellen könnte künftig bei der schnellen Diagnose und beim Monitoring von Infektionen verwendet werden. Aufgrund der einfachen und schnellen Probenaufbereitung und des hohen Durchsatzes ist es mit der RT-DC theoretisch möglich, unbegrenzte Zellmengen zu messen. Dies erleichtert das Aufspüren seltener Ereignisse oder kleiner Zellpopulationen. So können geringfügige Änderungen des Blutbildes oder metastasierende Zellen erfasst werden. Diese lassen sich auch über längere Zeit beobachten, woraus Rückschlüsse auf Tumore oder Leukämien möglich sind. Die RT-DC ist deshalb grundsätzlich für klinische Anwendungen geeignet, etwa in der Primärdiagnostik oder Laborroutine. Änderungen des Blutbildes oder metastasierende Zellen lassen sich in wenigen Minuten erfassen.
Auch in der Forschung eröffnen sich mit der Technik vielfältige neue Anwendungsbereiche. Die Technik ermöglicht es, alle Prozesse zu untersuchen, bei denen sich das Zytoskelett verändert, wie die Migration oder Zellteilung. Auch Zellverbände, also heterogene Populationen, können mit der RT-DC gemessen werden, allerdings muss man diese vor der Messung dissoziieren. Eine Ausnahme bildet Vollblut, das sehr einfach zu messen ist. Hier wird lediglich ein Tropfen benötigt (50 µl bis 100 µl), der in MC-PBS resuspendiert und ohne weitere Vorbehandlung analysiert wird. Durch den hohen Anteil roter Blutkörperchen und die damit verbundene hohe Zelldichte, differenziert das System innerhalb von zehn Minuten zwischen vier klar unterscheidbaren Populationen: Erythrozyten, Blutplättchen, mononukleäre Zellen und Granulozyten.