Mit einem neuen Verfahren will WLM-Dimension das 3D-Scannen für die Orthopädie vereinfachen. Profitieren sollen neben den Orthopädietechnikern vor allem die Patienten. Forschungspartner ist die FH OÖ (Campus Hagenberg).
Kleine Bewegungen des Patienten während des Scanvorgangs, zu starker Lichteinfall oder das Eigengewicht des Scanners beeinflussen derzeit die Ergebnisse negativ. Das will die WLM mit ihrer Entwicklung beseitigen. Das neue Verfahren sei einfach zu bedienen und liefert ein genaues und schnelles Ergebnis, das zudem digital dokumentiert wird. Anwendbar soll es bei allen orthopädierelevanten Körperteilen sein, wenn etwa maßgefertigte orthopädische Schuhe oder individuell angepasste Schienen zu produzieren sind.
Die Software soll nicht nur für ein bestimmtes Modell eines 3D-Scanners geeignet sein. Als Scanner soll insbesondere kostengünstige Standardhardware (zum Beispiel günstige Tiefenkameras aus dem Consumer-Bereich) verwendet werden können. Im Gegensatz zur konventionellen Praxis der Softwareentwicklung sollen explizit benutzer- beziehungsweise menschzentrierte Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse zum Einsatz kommen. Durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit erhoffen sich die Gründer hohe Akzeptanz bei den Orthopädietechnikern.
FH OÖ Campus Hagenberg als Forschungspartner
Markus Wakolbinger hat die WLM-Dimension OG 2018 gemeinsam mit den beiden Orthopädie-Technikern und -Schuhmachern Manuel Leitner und Markus Moser gegründet. »Unser Know-how liegt im Bereich der Entwicklung von 3D-Scanerstellungs- und Scanbearbeitungssoftware für die Orthopädietechnik und Orthopädieschuhtechnik«, sagt Wakolbinger,
Das Land Oberösterreich unterstützt im Rahmen des Programms »easy2research« die Entwicklung mit einer finanziellen Förderung. Als Forschungspartner hat die WLM die Fakultät für Informatik, Kommunikation, Medien der FH OÖ in Hagenberg gewonnen. Gemeinsam wurden in Vorgesprächen und Workshops ein neues Scanverfahren und neue Algorithmen skizziert, mit denen das Scannen viel stärker automatisiert und deutlich vereinfacht werden könnte.
Marktreife bis Jahresende
Nun soll das Verfahren als Prototyp einer Anwendungssoftware als Beta-Version realisiert werden. Diese soll den Gesamtprozess vom 3D-Scanning über die Visualisierung und interaktive Nachbearbeitung der 3D-Sensordaten bis zum Export der 3D-Daten für den 3D-Druck softwaretechnisch abdecken. Der Prototyp soll im Mai fertig werden. Nach einer Testphase hofft Wakolbinger, »Ende des Jahres mit dem Produkt am Markt zu sein«. (me)