Gesundheitsversorgung

Mehr »Intelligenz« durch das Internet der Dinge

6. November 2014, 9:45 Uhr | von David Sandys
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das »Internet der Dinge« ist der Kern der Lösung

Für alle genannten Aspekte bietet die Informationstechnik in Form des »Internet der Dinge« (Internet of Things, IoT) den Kern der Lösung. Mit Sensoren, die der Patient an sich trägt, und tragbaren Überwachungssystemen lässt sich die Reichweite des medizinischen Personals bis in das Zuhause der Patienten vergrößern, sodass es viel schneller auf Veränderungen des Zustands der Patienten reagieren und eine angemessenere Gesundheitsversorgung leisten kann. Zugleich sinken die Gesamtkosten, weil die Informationstechnik erlaubt, nur wichtige Veränderungen der über das IoT empfangenen Daten zu signalisieren. Ärzte und Pflegepersonal müssten die Patienten somit nur noch dann besuchen, wenn es wirklich nötig ist.

Beim Einsatz des IoT werden Sensoren an den erforderlichen Körperstellen am Patienten angebracht und überwachen dort Vitalparameter wie Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz – falls Patienten beispielsweise an einer kongestiven Herzinsuffizienz leiden oder ein hohes Herzinfarktrisiko haben. Hatte ein Patient einen Schlaganfall oder leidet unter Mobilitätsproblemen – vor oder nach einer Hüftoperation – lassen sich Beschleunigungsmesser und ähnliche Bewegungssensoren am Körper anbringen, um die richtige Bewegung zu überwachen und im Falle eines Sturzes den Notdienst zu alarmieren. Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass sich bei Reha-Patienten viel besser feststellen lässt, wie gut deren Mobilität wirklich ist, wenn diese nicht in der Arztpraxis auf und ab laufen, sondern in der realen Welt Treppen steigen und von einem Stuhl aufstehen.

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Bild 1: »Intelligente« GPS-Sportuhren und andere am Körper getragene Bewegungs- und Vitalparametersensoren können als Teil eines Informations-Gesamtsystems nicht nur Fitness und Wohlbefinden des Trägers steigern, sondern auch eine ärztliche Betreuung
Bild 1: »Intelligente« GPS-Sportuhren und andere am Körper getragene Bewegungs- und Vitalparametersensoren können als Teil eines Informations-Gesamtsystems nicht nur Fitness und Wohlbefinden des Trägers steigern,sondern auch eine ärztliche Betreuung und Überwachung ermöglichen.
© DigiKey

Doch dieser Bereich des »Wearable IoT« umfasst viel mehr als nur die Behandlung von Krankheiten. Er kann auch zur Vermeidung von Verletzungen beitragen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Menschen, die einfache Armbänder zur Bewegungsüberwachung tragen, stellen fest, dass sie ihr Verhalten ändern, wenn sie erfahren, wie viele Schritte sie an einem Tag gemacht haben. GPS-fähige Sportuhren werden bereits vielfach von Sporttreibenden verwendet – von Profis und Laien gleichermaßen (Bild 1). Dieselbe IoT-Technik, die für medizinische Sensoren angedacht ist, kann auch Verletzungen wie zum Beispiel durch eine schlechte Laufhaltung hervorgerufene Knieschäden vermeiden: Mittels an den Beinen getragener Beschleunigungsmesser, vielleicht in Leggings eingenäht. In einer Weste integriert könnten ähnliche Sensoren falsche Körperhaltungen vermeiden helfen, die zu Rückenschmerzen führen. In solchen Fällen würden Übungsprogramme in einem Smartphone oder Tablet die Benutzer interaktiv beraten, wie man besser laufen oder sitzen kann, und sie warnen, wenn die Konzentration nachlässt und sie wieder in schlechte Gewohnheiten verfallen.

Die Sensoren müssen nicht alle am Körper getragen werden: In der Wohnung verteilte Sensoren und Displays können Menschen helfen, die an Krankheiten wie Demenz leiden und Gefahr laufen, ihre Fähigkeit zu verlieren, ein unabhängiges Leben zu führen. Die Sensoren erfassen, welche Aktivitäten die Bewohner durchzuführen versuchen, und können Erinnerungen und sonstige Hilfen auf den Displays bereitstellen, während sich die Patienten in ihrem Zuhause bewegen.


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