Umfrage von Siemens Financial Services

Medizintechnikindustrie setzt auf Ausrüstungsfinanzierung

25. August 2014, 15:51 Uhr | Ralf Higgelke
Anstatt medizinische Ausrüstung zu kaufen, bevorzugen viele Anbieter im Gesundheitswesen für die Nutzung der jeweiligen Geräte zu zahlen. Dies erleichtert zudem eine transparente Kalkulation und effiziente Verwaltung anfallender Behandlungskosten.
© Siemens Healthcare

Beim Erwerb moderner Medizintechnik gewinnen alternative Finanzierungslösungen für Anbieter im Gesundheitswesen an Bedeutung. Dies ergab eine Umfrage von Siemens Financial Services unter den 40 weltweit größten Medizingeräteherstellern. Besonders gefragt sind maßgeschneiderte Finanzierungspakete.

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Darüber hinaus ergab die Umfrage von Siemens Financial Services (SFS), dass die Nachfrage bei den befragten Medizintechnik-Herstellern nach Anlagenfinanzierungen in den vergangenen zwei Jahren fast 70 Prozent gestiegen ist. In diesem Zeitraum ist der Anteil der mithilfe alternativer Finanzierungsmodelle vertriebenen Geräte durchschnittlich um 6,9 Prozent jährlich gewachsen. Über 60 Prozent der Befragten erwarten, dass sich dieser Trend in den kommenden zwei Jahren weiter fortsetzen wird.

Darüber hinaus geben zwei Drittel der befragten Hersteller an, dass ihre Kunden Kapitalengpässe spüren, und 57 Prozent sehen eine steigende Nachfrage der Gesundheitsanbieter nach maßgeschneiderten Finanzierungslösungen, um neue Ausrüstung zu erwerben. Des Weiteren beobachten 64 Prozent, dass immer mehr Kunden die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) von Anlagen und Geräten stärker in ihre Investitionsentscheidungen einbeziehen. Daher sind langfristig vor allem Finanzierungsmodelle gefragt, die neben den reinen Anschaffungskosten auch mögliche Kosten für zum Beispiel die Inbetriebnahme, anfallende Wartungen oder Upgrades von Anfang an mit berücksichtigen.

»Weltweit unterliegt das Gesundheitswesen zunehmend finanziellem Druck«, argumentiert Kai-Otto Landwehr, Leiter des Commercial-Finance-Geschäfts von SFS in Deutschland. »Knappe Budgets sollten sich jedoch nicht negativ auf eine optimale medizinische Versorgung auswirken, die langfristig nur durch Investitionen in moderne Technologien gewährleistet werden kann. Dabei sind individuelle Finanzierungslösungen gefragt.«

Dies verdeutlichen auch die Umfrageergebnisse. Demnach schätzen und nutzen viele Gesundheitsanbieter die Vorteile und Möglichkeiten alternativer Finanzierungsmodelle zunehmend. Anstatt medizinische Ausrüstung zu kaufen, bevorzugen sie für die Nutzung der jeweiligen Geräte zu zahlen. Dies erleichtert zudem eine transparente Kalkulation und effiziente Verwaltung anfallender Behandlungskosten. Der Studie zufolge wird diese Entwicklung die Nachfrage nach alternativen Finanzierungsmethoden zukünftig noch weiter antreiben.

Für die Studie wurde das unabhängige Marktforschungsinstitut MindMetre Research im Frühjahr 2014 beauftragt, eine Umfrage unter den 40 weltweit größten Medizingeräteherstellern durchzuführen. Dabei wurden pro Unternehmen mehrere Gesprächspartner mit Verantwortung auf regionaler (Europa, USA, etc.) oder globaler Ebene interviewt. Die Gesprächspartner wurden nach ihrer Sicht zu aktuellen Finanzierungstrends im globalen Gesundheitswesen, nach ihrer Einschätzung der zukünftigen Nachfrage nach Anlagenfinanzierung sowie nach regionalen Unterschieden im Bedarf und den wesentlichen Faktoren hierfür befragt.


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