»Mit dem gezüchteten Knorpel konnten klinische Ergebnisse erzielt werden, die vergleichbar mit den derzeitigen Standardmethoden sind«, erklärt Ivan Martin, Professor für Tissue Engineering am Departement Biomedizin an Universität und Universitätsspital Basel. »Die neue Technik könnte dazu beitragen, dass der Körper das Gewebe besser akzeptiert und dass die Stabilität und Funktionalität des Nasenflügels verbessert wird. Unser Erfolg basiert auf einer langjährigen, effizienten Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgruppen am Departement Biomedizin und den chirurgischen Disziplinen am Universitätsspital. Die Methode öffnet zudem den Weg zur Nutzung eines künstlichen Knorpels für anspruchsvollere Rekonstruktionen in der Gesichtschirurgie, wie etwa der kompletten Nase, dem Augenlid oder dem Ohr.«
Die gleichen Transplantate werden derzeit in einer Parallelstudie für die Knorpelrekonstruktion im Kniegelenk getestet. Trotz der optimistischen Aussichten liegt die routinemäßige Anwendung des Verfahrens in der klinischen Praxis aber noch in weiter Ferne. Nötig seien, so Martin, eine strenge Beurteilung der Wirksamkeit an grösseren Patientengruppen und die Entwicklung von Geschäftsmodellen und Herstellungsarten, um die Kosteneffizienz der Methode sicherzustellen und eine Einführung in die klinische Routine zu ermöglichen.