Der Risikofaktor Mensch bleibt
»Wer Digitalisierung sagt, muss Datensicherheit meinen«, so der einheitliche Tenor in München. Denn auch wenn die Verfügbarkeit über Daten viele Vorteile bringt, so macht sie das Gesundheitswesen auch angreifbar. Was das in der Realität heißt, weiß wohl keiner besser als Dr. Nikolas Krämer, kaufmännischer Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses. Das Klinikum aus Neuss wurde im vergangenen Jahr Opfer eine Cyber-Attacke. Ein Doppelklick auf einen Mail-Anhang reichte aus, um die gesamte IT lahmzulegen.
Der Angriff auf das Lukaskrankenhaus zeigt, »der Risikofaktor Mensch bleibt bestehen«, so Krämer. Denn eigentlich wurden alle Mitarbeiter zuvor gewarnt, dass verseuchte Emails im Umlauf sind und verdächtige Anhänge nicht geöffnet werden sollen. Und doch machte die Hälfte der Belegschaft genau diesen Fehler. Die Folge: Das Personal musste wieder ausschließlich mit Stift und Papier arbeiten, Operationen mussten verschoben und Notfallpatienten auf andere Kliniken verteilt werden. Ein Schaden in Millionenhöhe. Patientendaten sollen jedoch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen sein.
Fazit
»Das Gesundheitssystem gerecht und zukunftsfähig gestalten« lautete das Motto des 16. Europäischen Gesundheitskongress. Neben einer bedarfsgerechten Finanzierung und personalisierten Versorgung ist es auch die Digitalisierung, die das möglich macht. Bereits heute gehören Tablets und Smartphone zum Arbeitsalltag vieler Ärzte und Pfleger; unterstützen sie bei der Visite oder Diagnose. Die digitale Vernetzung wird weiter voranschreiten. Auch wenn vieles noch unvorstellbar scheint und offen ist, welche Folgen das haben wird.