Schwerpunkte
18. Januar 2021, 09:40 Uhr | Brendan Farley, VP Wireless Engineering & Geschäftsführer EMEA, Xilinx
Mobilkommunikation
5G bietet enorme Möglichkeiten. Die Frage ist aber: Wie kann die Branche die Herausforderungen in Bezug auf Kosten, Energie und Leistung meistern, damit die zweite Phase von 5G ein Erfolg wird?
Jeder weiß, dass er seine Investitionen schützen muss. Das gilt auch für Netzbetreiber und ihre 4G-Investitionen. Bestehende 4G-Netze basieren auf einer Infrastruktur mit Funktürmen und Gebäuden. Die Betreiber untersuchen, inwieweit sie diese Investitionen schützen können, indem sie die Infrastruktur auf 5G aufrüsten. Standorte mit hoher Dichte, wie große Städte, benötigen beispielsweise zusätzliche Funkkapazität. Dazu können Betreiber ihre Standorte aufrüsten und die passiven LTE-Antennen durch aktive 5G-Antennen ersetzen. Diese Installation muss selbstverständlich einfach und kostengünstig sein, und die Hardware muss so wirtschaftlich wie möglich sein.
Kostenoptimierung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Betreiber sicher sein können, dass ihr 5G-Infrastruktur kostenoptimiert ist. Zum Beispiel können die Antennen an spezifische Kostenanforderungen sowie Leistungs- und Bandbreitenkriterien angepasst werden. In Hinblick auf die Betriebskosten (OPEX) wiederum sollten die Leistungsverstärker (PA) genauer betrachtet werden, denn sie dominieren den Stromverbrauch, so dass es sehr wichtig ist, die neueste PA-Technologie zu nutzen. Außerdem sollte der Formfaktor der mMIMO-Antennen den bestehenden passiven 4G-Antennen ähneln, dann ist ein direkter Ersatz möglich, ohne dass die Standortmiete steigt.
Um den Ausbau von 5G weiter voranzutreiben, haben die Betreiber außerdem begonnen, zusammenzuarbeiten und sich die Kosten für die 5G-Ausrüstung zu teilen. Vodafone und Telefónica kündigten in Großbritannien Pläne an, die Infrastruktur gemeinsam zu nutzen. Die beiden Betreiber sind überzeugt, dass die gemeinsame Netznutzung die Einführung der 5G-Technologie beschleunigt und die Kosten für den Netzausbau senkt. Dies ist dank der 3GPP-Spezifikationen möglich, die es den Betreibern erlauben, denselben Frequenzbereich gleichzeitig für LTE und 5G zu nutzen und die es ermöglichen, dass die Funkstationen von mehreren Betreibern gemeinsam genutzt werden können.