Der Klassiker: Der Mitarbeiter soll ein möglichst frischgebackener Hochschulabsolvent sein, aber zugleich viele Jahre Berufserfahrung haben. Gerade in Zeiten, in denen gute Mitarbeiter rar sind, gelte jedoch: Die „eierlegende Wollmilchsau“ finden Unternehmen selten, vor allem gilt das für „Hidden Champions in der Provinz“. „Nicht nur sie sollten sich bei der Personalsuche an die Devise halten: Der neue Mitarbeiter muss nicht der Jahrgangsbeste sein, aber er muss zu uns passen. Denn stimmt die „Chemie“ nicht, ist der Neue schnell wieder weg.“, so Waltz.
Entsprechend wichtig sei es, vor dem Formulieren einer Stellenanzeige scharf zu analysieren und „das rechte Maß“ zu finden: Was sind „must-“-Anforderungen, die der künftige Stelleninhaber auf alle Fälle erfüllen muss. Und: Was sind „nice-to-have“-Anforderungen, bei denen wir gegebenenfalls Abstriche machen könnten? Denn wenn die Messlatte in der Stellenanzeige zu hoch gelegt wird, besteht die Gefahr, dass sich nicht ausreichend Stellensucher bewerben. Und ist die Messlatte zu niedrig? „Dann besteht die Gefahr, dass sich vorwiegend ungeeignete Kandidaten bewerben“ sagt Waltz.
„Wir bieten…“: die gebotenen Leistungen
Hier rät Waltz dazu, alles auzuflisten, was beim Bewerber das Gefühl erzeugen kann: Das könnte ein interessanter Arbeitgeber für mich sein. Selbstverständlich sei ein attraktives Gehalt. „Doch das tun Ihre Mitbewerber auch – zumindest schreiben sie dies in ihren Stellenanzeigen.“
Das sei also kein Stich. Anders dagegen freiwillige Sozialleistungen und Aufstiegsmöglichkeiten: „So hat zum Beispiel nicht jedes Unternehmen Krippenplätze oder unterstützt seine Mitarbeiter bei der Wohnungs- und Betreuungsplatzsuche. Auch mit den offerierten Weiterbildungsmöglichkeiten können Sie bei vielen Bewerbern punkten – insbesondere bei Informatikern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, deren Fachwissen schnell veraltet. Auch die Unternehmenskultur und -struktur kann ein Plus sein. Viele Bewerber arbeiten gern in Unternehmen mit „flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen“. Oder in einem internationalen Umfeld.“, erklärt Waltz.