Mit ihrer kaufmännischen Ausbildung gelangte Dietlind Vinson eher durch Zufall Anfang der 90er Jahre in die Elektronik-Distribution.
»Nach dem Start als Product Manager Assistant durchlief ich im Laufe der Jahre diverse Abteilungen. Immer wieder und mitunter etwas unvermittelt wurden interne Jobangebote an mich herangetragen, was zu einem kontinuierlichen Wechsel zwischen den Feldern Produkt Management und Sales führte. »Fast eher zufällig führte das zu einer sehr breiten Aufstellung meiner Qualifikationen. Ein Grund dafür ist sicher, dass ich nicht festgelegt war. Ich wollte interessante Aufgaben und so hat es sich ergeben.«
Heute arbeitet Dietlind Vinson als Director Product&Supplier Management bei RS Components. Ein Headhunter hatte sie auf ihre jetzige Position aufmerksam gemacht. »Mein Team und ich sind für die strategische Planung unser Produkt- und Hersteller Range verantwortlich. Wir sind ein digitales Unternehmen und unser Webshop muss ein optimales Bild unseres Sortiments vermitteln.« erzählt sie. Verfügbarkeiten, Preis und der Product Content sind wichtige Themen »um die wir uns kümmern. In der Distribution spielen Hersteller eine wichtige Rolle. Meine Aufgabe ist es eine enge Beziehung aufzubauen und gemeinsam Programme auszuarbeiten, um für unseren Markt eine optimales Produktangebot zu gewährleisten. Wir sind eine globale Organisation und meine Aufgabe ist es auch eine enge Beziehung zu allen intern Stakeholdern zu pflegen.«
Einen „typischen Arbeitstag“ gibt es Vinson eigentlich nicht. »Im Markt ist viel Bewegung und somit gilt es sehr häufig ad hoc auf Ereignisse zu reagieren. Ich bin eigentlich den ganzen Tag in Meetings eingebunden, die sowohl internen Charakter haben also auch mit externen Partnern stattfinden. Und nebenher gilt es die tägliche E-Mail-Flut zu beherrschen«.
Die Frage nach den für ihren Job wichtigen »Soft Skills« mag Vinson besonders: »Denn gerade DIE sind entscheidend wenn man mit Menschen arbeitet. Am Ende ist mein Geschäft ein people to people business.« Es sei wichtig, sensibel zu sein und wirklich zuzuhören. Menschen mit Respekt zu behandeln und immer offen für Neues zu sein.
Der Grund dafür liege auf der Hand: »Ich muss Menschen für mich gewinnen. Als People Manager, müssen Menschen mir vertrauen damit wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen. Nur auf mich gestellt kann ich nichts bewegen«.
Ein Insider-Begriff, den niemand außerhalb der Distribution versteht? Oder ein gängiges Vorurteil? »Allocation ist so ein Wort. Vor ein paar Jahren wusste niemand außerhalb unseres Businesses, was das ist. Durch die aktuelle Situation in allen Märkten, verstehen es nun auch schon mehr Menschen ohne Distributionshintergrund.« Ein gängiges Vorurteil sei, dass die Elektronik-Distribution ein »mens business« sei. Jedoch: »Sicher dominieren Männer immer noch, aber Frauen macht dieses Business auch Spaß«.
Ein Lieblingsprodukt, gar einen Lieblingskunden hat Vinson nicht. »Unser Portfolio wirklich riesig. Und jedes Produkt hat für unsere Kunden eine ganz wichtige Bedeutung. Was Kunden betrifft, so mag ich alle, mit denen wir ein respektvolles miteinander haben.«
Kann man gut verdienen in der Distribution? »Ja, man kann sehr gut verdienen. Wichtig ist es, sich breit aufzustellen – das macht wertvoll.«