Role Models aus der Distribution

27. September 2022, 13 Bilder
© Schukat

Melanie Warmbier arbeitet bereits seit ihrer Ausbildung bei Schukat und ist in ihrer jetzigen Position als „Strategic Project Manager Power Supplies“  für ein Einkaufsvolumen im zweistelligen Millionenbereich verantwortlich.

»Nach der Ausbildung wurde ich in zunächst in den Einkauf übernommen und war im Laufe der Zeit für verschiedene Produktbereiche verantwortlich«, erzählt sie. Nach kurzer Zeit bereits bekam Warmbier Personalverantwortung übertragen und wirkte bei der Einführung eines neuen Warenwirtschaftsystems mit. »Die Anfrage, mehr Verantwortung im Unternehmen zu übernehmen, wurde mir seinerzeit seitens der Personalabteilung gestellt«. Grundlage dafür sei ihre erfolgreiche und langjährige Arbeit im Line Management für den Bereich Stromversorgung gewesen.

»Als Strategic Project Manager Power Supplies und der damit verbundenen Teamleitung bin ich für die strategischen Entscheidungen, wie die Festlegung des Einkaufsvolumens, der Preisstrategie und die Weiterentwicklung des Teams zuständig. Zudem bin ich im stetigen Kontakt mit den nationalen sowie internationalen Geschäftspartnern.«

Wie sieht ihr typischer Arbeitsalltag bei Schukat aus? Das sei in der aktuellen Situation kaum zu bestimmen, denn die Beschaffung sei »deutlich komplexer« geworden, sagt sie. Grundsätzlich sei ihr Arbeitstag aber bestimmt durch die aktuelle Marktentwicklung, durch regelmäßige Auswertungen der Statistiken mit den dazugehörigen Ableitungen, durch interne und externe Meetings inkl. Vor- und Nachbereitung sowie die Freigabe aktueller Vorgänge.

Ohne Verhandlungsgeschick als wichtigen Soft Skill sei ihr Job schwer vorstellbar. »Man muss mit den Partnern natürlich das Beste für die eigene Firma herausholen, aber auch schauen, dass es auf beiden Seiten unterm Strich passt«, erklärt Warmbier.

Ein gängiges Vorurteil, mit dem sie häufig konfrontiert ist?

»Dass wir ein reiner Logistikanbieter wären. Dem ist natürlich nicht so - wir agieren immer mehr als ein Plattformanbieter mit individuellen Services, wir haben tiefes technisches Know-how, vor allem im Power Supplies Bereich und sind eben mehr als ein Logistikanbieter. Als mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Monheim am Rhein werden wir teilweise unterschätzt. Wir wirken vielleicht gar nicht so groß, sind jedoch ein international agierendes Unternehmen mit einem Umsatz im dreistelligen Millionenbereich.«

Im Einkauf hat es Melanie Warmbier vor allem mit Lieferanten und Herstellern zu tun. »Hier pflegen wir viele partnerschaftliche Beziehungen«. Lieblingsprodukte hat sie auch: »Ich finde es immer wieder spannend, wenn wir durch die Bereitstellung der Produkte dazu beitragen, dass in innovative und nachhaltige Projekte geliefert wird.«

Vorurteile gegenüber Frauen und MINT lassen Warmbier kalt: »Warum sollte mich ein Vorurteil aufhalten? Ich selber habe in keinem MINT-Studiengang studiert, sondern eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen. Aber im Laufe der Zeit habe ich mir technische Grundlagen angeeignet. Ich kann nur jedem, der Interesse hat, dazu raten, sich mit der Branche zu befassen. Ich habe für mich festgestellt, dass die Branche spannend und interessant ist, sogar Spaß macht.«

Kann man gut verdienen in der Distribution? Generell schon, erzählt sie. »Es kommt aber im Endeffekt immer auf einen selbst an - wie sehr man sich engagiert, weiterentwickelt und welche Möglichkeiten man im Unternehmen bekommt«.

Dass eine hohe Fachkompetenz im technischen Bereich für Frauen immer noch als etwas Besonderes gesehen wird, erlebt Melanie Warmbier »zum Glück in meinem Arbeitsumfeld nicht«. Sie selbst arbeite intern sowie extern mit vielen Frauen in technischen Berufen und Führungspositionen zusammen.