Karrierewege von Elektroingenieuren

Der Lumenman

22. März 2017, 0:00 Uhr | Corinne Schindlbeck
Kein Photoshop: Mit selbst entwickeltem Lampen-Equipment malt Bernhard Rauscher Figuren und Symbole in die Luft und erzeugt so Lichtbilder.
© Bernhard Rauscher

Als Elektrotechnik-Student Bernhard Rauscher ein Unternehmen für seine Diplomarbeit suchte, entstand daraus eine Geschäftsidee. Anstatt in der Industrie machte er als Seriengründer Karriere. Und entwirft heute – unter anderem – Lichtkunst.

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Mobile Recruiting
Bernhard Rauscher
© Personalwerk

Elektrotechniker Bernhard Rauscher malt mit Licht.

Bernhard Rauscher Lightpainting
© Bernhard Rauscher
Bernhard Rauscher Lightpainting
© Bernhard Rauscher
Bernhard Rauscher Lightpainting
© Bernhard Rauscher

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Wenn Bernhard Rauscher etwas anfängt, dann macht er es richtig. Nur 4, 5 Jahre brauchte er an der TU München bis zum Diplomingenieur für Elektronik- und Informationstechnik im Jahr 1997. Um gleich im Anschluss noch den MBA dranzuhängen.

Als es darum ging, ein Unternehmen für seine Diplomarbeit zu finden, vermisst er – Google war noch nicht gegründet - ein entsprechendes Verzeichnis in Frage kommender Unternehmen. Romling.com, eine Unternehmensdatenbank für Studenten auf CD-Rom war geboren,  ausgezeichnet beim Münchner Businessplan-Wettbewerb.

Sicher hätte der junge Bernhard Rauscher als Diplom-Ingenieur auch eine klassische Ingenieurkarriere starten könne, etwa bei BMW, wo er Anfang der 90er Jahre ein erstes Praktikum absolvierte.  Oder bei Giesecke&Devrient, wo er im Rahmen seiner Diplomarbeit einen marktreifen Banknoten-Erkennungsscanner entwickelte.

Warum wurde es nichts mit der Ingenieurkarriere, Herr Rauscher? »Noch während meines wirtschaftlichen Aufbaustudiums gründete ich mit einem Kommilitonen Romling.com. Das lief bereits während des Studiums gut und hat uns auch danach nicht mehr losgelassen«, überlegt der heute 45-jährige Münchner.

Es war dieses Macher-Gen in ihm und der Wunsch, eigene Projekte zum Erfolg zu führen. So blieb er nach dem erfolgreichen Start mit der romling.com AG als CEO  in der Personal- und Recruiting-Szene hängen, als nächstes folgte eine eigene Kreativ-Agentur für Recruiting-Kampagnen, Recruitwerk, die später mit tmp.worldwide zu Personalwerk zusammen wuchs, eine der großen Personalmarketing-Agenturen in Deutschland. Fortan war Rauscher Geschäftsführer und Creative Director in einer Person. Insgesamt 14 kreative Jahre lang.

2014 verkaufte Bernhard Rauscher seine Anteile und verließ das Personalmarketing. Heute ist er selbstständig mit Lightpainting, Fotografie, vier eigenen eCommerce-Marken und mehreren Kunden, die er in Sachen online Marketing und Amazon SEO betreut. Unter www.berauscher.de seien - »ganz bewusst, denn ich bin absolut ausgelastet« - noch nicht mal die Hälfte seine Projekte abgebildet.

Eines seiner Lieblingsthemen ist  das Lightpainting, wofür er als ‘Lumenman’ bereits etliche renommierte Preise gewinnen konnte. Und mit dem sich auch sein Weg mit der Industrie wieder kreuzte: ein großer Münchner Halbleiterhersteller illustrierte vor kurzem seine Lighting-Kampagne mit einem Kunstwerk von Bernhard Rauscher und am Flughafen München sind bis Ende Mai 2017 großformatige Werke von ihm ausgestellt. 


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