Im Vergleich zu den Produktionszahlen von Automobilen soll der weltweite Halbleitermarkt in diesem Segment um mehr als zehn Prozentpunkte stärker wachsen. Ursache des steigenden Halbleiteranteils pro Fahrzeug ist die Übernahme vieler bisher in Oberklassefahrzeugen integrierten Komfort- und Sicherheitsfunktionen, wie beispielsweise Fahrerassistenzsysteme und Infotainmentsysteme, sowie elektrische Antriebssysteme, in niedrigere Fahrzeugklassen, die mit deutlich höherer Stückzahl produziert werden. Hier zeigt sich deutlich, dass neue Funktionen in Automobilen viele Halbleiter benötigen und somit das Wachstum im Halbleitermarkt unterstützen.
Sowohl Hybridfahrzeuge als auch Fahrerassistenzsysteme sollen bis zum Jahr 2021 mit einem jährlichen Wachstum von rund 20 Prozent glänzen. Für das Jahr 2021 wird sogar vorhergesagt, dass beide Bereiche dann auf einen gemeinsamen Marktanteil am Automobil-Halbleitermarkt von 15 Prozent zulegen.
Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 33 Prozent wird GaN- und SiC-Leistungshalbleitern bis 2025 eine hohe Nachfrage vorausgesagt, allerdings von einer sehr kleinen Basis aus. 2015 erreichten GaN und SiC mit 200 Mio. US-Dollar einen Anteil von ca. 0,1 Prozent am Gesamthalbleitermarkt. Zum Vergleich: der Anteil der Leistungshalbleiter betrug 2015 mit einem Volumen von 15 Mrd. US-Dollar 4,4 Prozent. Bis 2025 – so die Prognose – wird das Marktvolumen für SiC auf 3,1 Mrd. US-Dollar und für GaN auf 600 Mio. US-Dollar steigen und der gesamte Bereich Leistungshalbleiter auf 34 Mrd. US-Dollar.
Zwar wird angenommen, dass die Automobilbranche ihren Umsatzanteil am weltweiten Halbleitermarkt von elf Prozent im Jahr 2017 für das Jahr 2018 wieder auf zwölf Prozent steigern wird. Ein Spitzenwert, der bereits 2016 erreicht wurde. An der Dominanz des Sektors Informations- und Telekommunikationstechnik mit Anteilen von 63 Prozent für 2017 und 62 Prozent für 2018 ändert dies wenig.
Bei der Betrachtung der weltweiten Halbleiterumsätze nach dem Sitz des jeweiligen Herstellers können die Regionen Amerika und Europa ihre Anteile von etwa 50 Prozent für Amerika und rund zehn Prozent für Europa seit 2001 relativ konstant halten. Dies gilt jedenfalls bis 2016. Durch die jüngsten Übernahmen wird sich der europäische Anteil auf sieben Prozent reduzieren. Die in der Region Asien, ohne China und ohne Japan, ansässigen Unternehmen konnten in dieser Zeit ihren Anteil von neun Prozent auf 25 Prozent mehr als verdoppeln. Ihr Wachstum ging zu Lasten der Unternehmen mit Sitz in Japan. Sie verloren Marktanteile. Aus 28-Prozent-Weltmarktanteil in 2001 wurden 2016 nur noch elf Prozent. Von den chinesischen Halbleiterherstellern wird erwartet, dass sie ihren Weltmarktanteil, der 2016 bei drei Prozent lag, künftig stark steigern werden.