Um Elektronik sicher und zuverlässig einzusetzen, muss man nachvollziehen können, woher sie kommt, was sie macht und wie sie aufgebaut ist. Im vor kurzem gestarteten Forschungsprojekt »Velektronik« soll eine durchgängige Methodik für die gesamte Wertschöpfungskette aufgebaut werden.
Als das zentrale Vorhaben der Förderrichtlinie für »Vertrauenswürdige Elektronik (ZEUS)« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) soll im Rahmen des Forschungsprojekts »Velektronik« eine Vernetzungsplattform für vertrauenswürdige Elektronik für Deutschland entstehen, die sichere Wertschöpfungsketten als Schnittstelle zwischen Forschung und Unternehmen schafft. Daran arbeiten die Kooperationspartner aus Fraunhofer-Gesellschaft und Leibniz-Gemeinschaft in der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) zusammen mit dem edacentrum in den nächsten drei Jahren gemeinsam in allen Bereichen der Elektronikentwicklung und -fertigung an Lösungskonzepten für vertrauenswürdige Elektronik.
Wichtiger Schritt für die technologische Souveränität in Deutschland und Europa
Eine zukunftsorientierte Gesellschaft ist in allen relevanten technischen Anwendungsdomänen – ob in kritischen Infrastrukturen, in der Industrie 4.0, im Automobilbereich oder auch bei medizinischen Geräten – auf elektronische Komponenten angewiesen. Auf diese müssen sich die Menschen verlassen können, um darauf vertrauenswürdige Produkte, Systeme und Infrastruktur aufbauen zu können. »Technologische Souveränität bedeutet, dass wir vor dem Hintergrund einer stark internationalisierten Wertschöpfung die Hoheit darüber behalten, welche konkreten Eigenschaften die elektronischen Komponenten unserer Produkte haben.«, betont Johann Heyszl, Abteilungsleiter Hardware Security am Fraunhofer AISEC und fachlicher Leiter des Forschungsvorhabens und ergänzt: »Dies sichert nachhaltig die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, insbesondere des Mittelstands.«
Über das Projekt Velektronik
Die Plattform Velektronik wird von der Geschäftsstelle der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland koordiniert. Die Gesamtkoordination erfolgt durch das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC. Die Ergebnisse des Projekts können anschließend innerhalb der Plattform, für weitere Forschungsvorhaben und vor allem von der Wirtschaft genutzt werden. Ein direkter Praxisbezug sowie eine starke industrielle Relevanz und Akzeptanz sind über einen Industriebeirat sichergestellt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert.