Die Sitara-MPU-Familie an sich ist nicht neu, dafür gibt es jetzt ein neues Derivat mit der Bezeichnung AM1810, das neben ARM-Core und Peripherie auch eine integrierte PROFIBUS-Schnittstelle enthält.
PROFIBUS ist in der Fabrik-Automatisierung der am weitesten verbreitete Feldbus. Durch das auf dem Sitara-Chip integrierte Profibus-Subsystem entfällt die Notwendigkeit für ein ASIC oder FPGA, wodurch Entwicklungszeit und Kosten gespart werden. Die Profibus-Schnittstelle wird direkt mit einem RS-485-Transceiver verbunden. Die AM1810 zielt daher auf Anwendungen wie speicherprogrammierbatre Steuerungen (SPS) oder Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMI).
Der Profibus-Echtzeit-Frame-Handler (Feldbus-Data-Link, FDL) nutzt dabei die PRU genannte programmierbare Echtzeit-Einheit auf dem Chip, die mit dem mit 375 Mhz getkateten ARM9-Core direkt über den Systembus verbunden ist, um die Antwortzeiten zu verbessern. Bei Profibus-DP werden damit Übertragunsraten von 12 MBaud möglich.
Desweiteren ist in der Profibus-Schnittstelle eine OS-Abtraktionsschicht integriert, die den Profibus-DP-Protokol-Stack vom Betriebssystem unabhängig macht. Das Silizium und die Stack-Software wurden vom ComDec, dem Profibus-Prüflabor unter Leitung der SIEMENS AG, mit der PI-Zertifikation versehen.
Desweiteren ist als Peripherie noch ein 10/100-Ethernet-MAC, der industrielle Ethernet-Protokolle wie EtherCAT untersützt, ein LCD-Controller für HMI-Displays, eine 16-bit-Speicherschnittstelle (DDR2 bis 156 MHz und mDDR bis 150 MHz), und I/O in Form von SPI, I2C, UART, USB und SDIO vorhanden.
Texas Instruments bietet ein 10jährige sogenannte "Lifecycle-Garantie" an. Der Chip kostet 9,95 Dollar bei Abnahme von 1000 Stück.