Als Highlight stellte Intel die sogenannte „Data Protection Technology for Transactions“ vor. Diese verschlüsselt die persönlichen Daten der Kunden vollständig zwischen dem Point-of-Sale (PoS) und dem Endpunkt der Transaktionsabwicklung. Sie wurde zusammen mit NCR entwickelt. Die Intel Data Protection Technology for Transactions vereint speziell für den Handel optimierte Software mit Intel-Hardware, darunter Intel Core- und einige Atom-Prozessoren. Diese Kombination erhöht die Sicherheit vom Anfang bis zum Ende der Transaktion, wenn die Daten auf einem Server der Bank gespeichert werden und ebnet den Weg für den Einsatz des Internets der Dinge im Handel.
Durch die Technologie wird der Bezahlvorgang mit einer weiteren Softwareschicht geschützt. Dabei trennt das Verfahren die Transaktion von der Kasse. Trotzdem bleibt der Zahlungsprozess zu den gebräuchlichen Systemen am Point-of-Sale, wie EMV (Europay, MasterCard, Visa), Kreditkartenautorisierung und anderen Datenschutzmaßnahmen kompatibel. Die Software ist auf dem Intel-Chipsatz für erweiterte Sicherheit abgelegt und wird auch von dort ausgeführt. So ist ein Einsatz der Lösung ohne kostspielige Hardware-Updates möglich.
Einsatzgebiete über den Handel hinaus
Die Intel Data Protection Technology for Transactions soll sich auch für Anwendungen außerhalb des Handels eignen. So lassen sich damit die Bearbeitung von Ausweis- und Führerscheindaten an Flughäfen ebenso schützen, wie die persönlichen Daten von Kunden bei rezeptpflichtigen Medikamenten in Apotheken.
Die zunehmende Zahl von Sicherheitsvorfällen lässt Kunden zweifeln, ob ihre Daten bei Händlern ausreichend geschützt sind. Dieser schleichende Vertrauensverlust erschwert die Umsetzung neuer, sinnvoller Technologien für das Internet der Dinge. Schätzungen gehen davon aus, dass Unternehmen allein in 20131 114 Milliarden US-Dollar für die Folgen von Schadsoftwareattacken ausgeben müssen. Laut mehreren Berichten aus der Industrie sind darüber hinaus etwa 100 Millionen Kreditkartendaten allein in diesem Jahr erbeutet worden.
Der Client-Bestandteil der Software ist bereits erhältlich. Die komplette Lösung, basierend auf der Intel Data Protection Technology for Transactions, wird in der ersten Hälfte 2015 für den Handel verfügbar sein. Sie läuft auf allen Intel-Core-Prozessoren ab der zweiten Generation und wird auch mit zukünftigen Intel-Core Generationen kompatibel sein. Zudem werden Tablets auf Intel-Atom-Baytrail-T-Basis sowie alle zukünftigen Atom-Generationen unterstützt.
Intel will die großen Räder drehen
Bedeutet das Internet der Dinge für einige Halbleiterhersteller, möglichst energiesparende und preiswerte Chips für Wireless-Sensor-Hubs zur Verfügung zu stellen, ist das Thema „Little Data“ für Intel – möglicherweise auch mangels wettbewerbsfähiger Chips und hohen Margen – offenbar nur bedingt interessant. Stattdessen konzentriert man sich auf „Big Data“, wo man ja auch dank der Zukäufe von McAfee und WindRiver gut positioniert ist.
Die Cloud, repräsentiert durch effiziente und leistungsfähige Rechenzentren, und Big-Data-Analytik stehen auf Intels Agenda ganz oben. Um die Datenerfassung am Endknoten darf sich allem Anschein nach das ARM-Ecosystem kümmern – dort wo little Data und auch little Preise angesagt sind. Einem Marktführer, der pro Jahr 50 Mrd. Umsatz macht, reicht das nicht: Er strebt nach eigenen Worten nichts Geringeres als die „Disruption der Rechenzentren“ an.