Das ist aber erst der Anfang. Noch im Frühling will National den SM5400 auf den Markt bringen, der auf der String- Ebene arbeitet und für den Einsatz in großen, kommerziellen Anlagen zur Stromerzeugung gedacht ist. Ebenfalls in diesem Jahr kommt mit dem SM3300 ein Leistungsoptimierer auf den Markt, den National direkt an Panel-Hersteller liefert, die ihn in die Module integrieren. »Im Sektor der erneuerbaren Energien sehen wir ebenfalls die Chance, bis in drei Jahren auf einen Umsatz von 100 Mio. Dollar zu kommen«, sagt Macleod. Umsatzwachstum scheint also greifbar nahe. Allerdings bedeutet die Ausrichtung auf die ASSPMärkte auch: Das Unternehmen hat jetzt mit Kunden zu tun, mit denen es bisher kaum in Berührung kam.
Dazu gehören die Hersteller von Solarmodulen oder die Hersteller von Beleuchtungen. »Das erfordert auch eine Neuausrichtung des gesamten Verkaufs«, erklärt Macleod. Außerdem wird sich die neue Strategie auf die Distribution auswirken, über die National derzeit 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. »Die Zusammenarbeit mit den Distributoren muss noch enger werden. Wir arbeiten daran und sind auch sehr offen dafür, die Margen mit den Distributoren fair zu teilen.« So entwickelt National im Sektor der LEDs mit führenden LED-Herstellern und Distributoren Referenz-Designs schon sehr früh im Design-Zyklus. Bei der Entwicklung der SIMPLE SWITCHER-Module hat das Unternehmen laut Macleod ebenfalls schon früh mit Distributoren zusammengearbeitet. Und National geht auch neue Wege. In China hat das Unternehmen im Bereich der LEDs ein Netz von Value Added Reps aufgebaut.
Die Reps kennen die Kunden und ihre Anforderungen gut und entwickeln auf den jeweiligen Markt und die Anwendungen zugeschnittene Systeme. Das Wachstum sieht Macleod also in den typischen Endmärkten für analoge ASSPs. Dafür ist nach seinen Worten die Kernkompetenz in der Entwicklung analoger ICs die Voraussetzung. Das Kern- Know-how liegt in der ausgereiften Prozesstechnik und im Packaging. »Charlie Sporck, der Gründer von National, kam aus dem Manufacturing«, erinnert Macleod. »Das Manufacturing ist unsere DNA.« Die Front-End-Fertigung führt National zu 100 Prozent im eigenen Hause durch, die Back-End-Fertigung zu 95 Prozent.
Das soll auch so bleiben. Derzeit fertigt National die analogen ICs in der Fab in Portland/ Maine auf 8-Zoll-Wafern, die Fab in Schottland wird gerade auf die Verarbeitung von 8-Zoll-Wafern umgestellt. Dass die Auslastung in den Fabs derzeit nur zwischen 50 und 60 Prozent liegt, ist dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld geschuldet. Macleod kann dem aber durchaus positive Seiten abgewinnen: »Wenn die Auslastung steigt, steigen unsere Margen automatisch, wir können dann von unserer hohen Produktivität direkt profitieren.« Außerdem könne National liefern, und die vorhandenen Kapazitäten ließen Knappheiten in absehbarer Zukunft nicht erwarten. Gibt es Überlegungen, die ICs künftig auch auf 12-Zoll-Wafern zu fertigen? »Wenn überhaupt, dann sehr viel später«, antwortet Macleod.