Infineons neue Low-Cost-Mikrocontroller

XMC1000: Peripheriewunder mit Cortex-M0

8. Januar 2013, 9:23 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fazit: Klein, aber mehr als oho

Wie schon beim XMC4000 kommt auch der XMC1000 auf einen Markt, der mit Cortex-M0/Cortex-M0+-basierenden Controllern bereits gut gefüllt ist: STMicroelectronics‘ STM32F0, NXPs LPC1200, Freescales Kinetis-L sind nur einige Beispiele.

Für Low-Power-Anwendungen, bei denen es auf eine möglichst lange Batterielaufzeit primär im Standby-Modus ankommt (z.B. Smart Meter), ist der XMC1000 sicher nicht geeignet – allein seine durch die 65-nm-Fertigung verursachten Leckströme sind im Vergleich zu Ultra-Low-Power-MCUs, die häufig in einem speziellen 180ULL-Prozess gefertigt werden, exorbitant.

Bei den angestrebten Anwendungen Motorsteuerung, Lighting, Leistungswandlung und Mensch-Maschine-Schnittstellen steht er dank der innovativen Peripherie dagegen im Cortex-M0-Universum derzeit konkurrenzlos da und lässt Designs zu, die bislang dank der im Vergleich zum Cortex-M3/M4 limitierten Rechenleistung des Cortex-M0 undenkbar waren, wenn komplexe Algorithmen statt in Hardware in Software abgebildet werden hätten müssen. Auch das zunehmend relevante Thema IP-Schutz wurde von keinem Wettbewerber in diesem Low-Cost-Preissegment bislang so konsequent angegangen.

Zudem wird der XMC1000 nicht nur billiger verkauft werden als jeder Cortex-M3/M4-Controller, sondern auch als zahlreiche 8- und 16-bit-MCUs. Diese dürften dank der Überlegenheit der 32-bit-Architektur und der Tatsache, dass schon heute 40 % aller Designer sagen, zukünftig mit 8-/16-bit-Controllern die wachsenden Anforderungen nicht mehr bedienen zu können, den XMC1000 zu Recht als echte Bedrohung empfinden.

War es am Ende des Tages bislang immer noch der höhere Preis einer passenden 32-bit-MCU, der in den oft extrem kostensensitiven Märkten den 8- und 16-Bittern trotz limitierten Speichers, geringer Rechenleistung und anderer Nachteile das Überleben sicherte, fällt dieses Argument für einen großen Teil des Zielmarktes mit dem XMC1000 weg.

Außer dem Thema Leistungsaufnahme wird die Konkurrenz wenig Argumente gegen den XMC1000 aufbieten können. Die Frage ist, welche Rolle das eine oder andere durch die MCU erzeugte µW in einem System mit Motor, Pumpe oder Beleuchtung spielt, das selbst Faktor 1.000 oder mehr Leistung aufnimmt. Vermutlich kaum eine, und deswegen wird sich der XMC1000 nach meiner Überzeugung ähnlich wie sein großer Bruder XMC4000 erfolgreich im Industrie-Markt platzieren können.


  1. XMC1000: Peripheriewunder mit Cortex-M0
  2. Hochstrom-Digital-I/O-Pins und AES-Engine
  3. Software-Entwicklung mit Code-Generator
  4. Innovative Peripherie im Cortex-M0-Universum
  5. Fünf virtuelle A/D-Wandler
  6. Lighting für Fortgeschrittene
  7. Fazit: Klein, aber mehr als oho
  8. ARMs kleiner Core: Cortex-M0

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