Exportdämpfer für die Elektroindustrie

China und die USA überschatten Zuwächse anderswo

22. Oktober 2025, 7:28 Uhr | Heinz Arnold
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Mit 18,3 Mrd. Euro verfehlten die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ihren Vorjahreswert im August 2025 um 1,7 Prozent.

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»Merklich gesunkene Ausfuhren sowohl nach China als auch in die USA, und damit in die beiden größten Abnehmerländer, trugen maßgeblich zu diesem Rückgang bei«, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Im Zeitraum von Januar bis August summierten sich die aggregierten Branchenexporte insgesamt auf 168,4 Mrd. Euro, was hier einem Zuwachs von 2,6 Prozent entspricht.

Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland stiegen gegenüber Vorjahr leicht um 1,0 Prozent auf 18,9 Mrd. Euro. In den ersten acht Monaten dieses Jahres kamen die Elektroeinfuhren auf 177 Mrd. Euro – ein Plus von 7,0 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Unterm Strich ergibt sich für die ersten acht Monate 2025 damit ein sektorspezifisches Handelsbilanzdefizit von 8,6 Mrd. Euro.

Zuwächse mit Europa

Die Exporte nach Europa legten im August dieses Jahres um 1,5 Prozent auf 11,1 Mrd. Euro zu. Kräftiger wuchsen dabei die Lieferungen in die Eurozone: plus 5,5 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro.

Für die Ausfuhren nach Spanien konnte ein zweistelliges Plus von 12,2 Prozent auf 626 Mio. Euro verzeichnet werden. Auch die Lieferungen in die Niederlande (+ 7,5 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro), nach Italien (+ 6,6 Prozent auf 645 Mio. Euro), Österreich (+ 5,2 Prozent auf 757 Mio. Euro), Tschechien (+ 4,5 Prozent auf 818 Mio. Euro), Polen (+ 4,0 Prozent auf 933 Mio. Euro) und Frankreich (+ 1,1 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro) zogen an.

Dagegen waren die deutschen Elektroexporte in die Schweiz im August leicht rückläufig (- 0,3 Prozent auf 648 Mio. Euro). Deutlicher waren die Rückgänge bei den Ausfuhren nach UK (- 13,4 Prozent auf 655 Mio. Euro), Ungarn (- 14,4 Prozent auf 565 Mio. Euro) und in die Türkei (- 21,3 Prozent auf 336 Mio. Euro), die jeweils zweistellig ausfielen.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres kamen die Elektroexporte nach Europa insgesamt auf 106,8 Mrd. Euro (+ 5,0 Prozent). Hier legten die Lieferungen in die Eurozone um 4,5 Prozent auf 56,5 Mrd. Euro zu.

Rückgänge mit China und den USA

Die deutschen Elektroexporte in Länder außerhalb Europas reduzierten sich im August 2025 um 6,4 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro.

Hier machten insbesondere die Ausfuhren nach Taiwan (+ 34,2 Prozent auf 307 Mio. Euro) einen kräftigen Satz nach vorn. Auch die Lieferungen nach Mexiko (+ 5,2 Prozent auf 294 Mio. Euro) rangierten über ihrem Vorjahreswert.

Die Exporte nach Malaysia (- 0,6 Prozent auf 198 Mio. Euro), Singapur (- 1,8 Prozent auf 152 Mio. Euro), Indien (- 4,8 Prozent auf 256 Mio. Euro), Südkorea (- 4,8 Prozent auf 253 Mio. Euro), Japan (- 6,9 Prozent auf 229 Mio. Euro), Hongkong (- 8,1 Prozent auf 155 Mio. Euro) und Brasilien (- 12,5 Prozent auf 141 Mio. Euro) gingen verglichen mit August 2024 zurück.

Besonders belastet waren die Ausfuhren nach China (- 9,5 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro) und in die USA (- 18,3 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro). »Bei letzteren dürften die belastenden Zoll- und Wechselkurseffekte jetzt erstmalig deutlich stärker durchgeschlagen haben«, so Gontermann.

Im bisherigen Jahresverlauf (von Januar bis August) kamen die Branchenausfuhren in die Länder außerhalb Europas insgesamt auf 61,6 Mrd. Euro – ein Minus von 1,6 Prozent gegenüber Vorjahr.
 


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