Ferdinand Leicher, Vice President Sales EMEA, Bourns
Anfang des Jahres hat der Automotive Markt massiv zugelegt, sowohl im Auftragseingang als auch in Shipments. Es mehrten sich schon Stimmen bei Kunden, dass sich 2021 als Jahr für die globale Branche und auch für Deutschland deutlich besser entwickeln könnte als bisher geglaubt.
Leider mehren sich jetzt die supply chain issues nicht nur durch den Halbleiter-Bereich; mittlerweile sind Klebstoffe und Plastikkomponenten auf Allokation und führen zu Produktionsstillstand oder Verschiebungen bei OEMs oder Tier 1.
Wir sind für den Automarkt global und für Europa und Deutschland bezüglich der Nachfrage eigentlich recht optimistisch. China hat gezeigt, wie stark sich in einer »Nach Corona Welt« die Nachfrage nach Mobilität erhöhen kann. Der EV Markt bekommt in Europa eine immer stärkere Dynamik.
Allerdings sind wir zur Verfügbarkeit nicht nur bei Halbleitern, sondern wachsend zu weiteren Bereichen der supply chain nicht sehr optimistisch. Unsere Forecasts sehen das Risiko, dass sich die angespannte Situation bis deutlich Ende 2021 und teilweise sogar bis Anfang 2022 hinziehen kann. Das wird auch Auswirkungen auf die Nachfrage und tatsächliche Produktion auf die Mehrzahl der passiven Bauelemente im Auto-Bereich haben. Momentan gehen die Lieferzeiten weiter hoch, und auch die Kunden im Autobereich machen sich größte Sorgen um stabile Lieferfähigkeit.
Bourns schafft es als konservatives Privatunternehmen, die Lieferzeiten noch deutlich unter dem Markt zu halten, aber aus unserer Sicht kann sich momentan kein Player dieser globalen »Supply Chain Achterbahn« entziehen.