Halbleiterindustrie 2015

Japans Abstieg geht weiter

17. April 2015, 7:17 Uhr | Frank Riemenschneider

Nach dem Kauf von Freescale durch NXP wird 2015 laut ICInsights nur noch ein japanischer Chip-Hersteller in den Top-10 vertreten sein. Ein beispielloser Niedergang einer Nation, die vor 25 Jahren den Halbleitermarkt dominiert hat.

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Umsätze in Mrd. US-Dollar. 2015-Ranking Prognose von ICInsights.
Umsätze in Mrd. US-Dollar. 2015-Ranking Prognose von ICInsights. Japanische Hersteller in Rot.
© Geschäftsberichte, ICInsights

Wie die Tabelle zeigt, kamen im Jahr 1990 sechs der Top-10-Chip-Hersteller aus Japan. Seitdem hat es kein Land mehr geschafft, sechs oder mehr Hersteller in die Top-10 zu bringen.

Seinerzeit erwirtschafteten diese sechs Hersteller 65,1 % des Top-10-Umsatzes oder 38,1 % des Umsatzes der gesamten Halbleiterindustrie, was einen Allzeit-Rekordwert darstellt.

Im abgelaufenen Jahr 2014 kamen die beiden verbliebenen japanischen Hersteller in den Top-10, Toshiba und Renesas, nur noch auf 9,7 % des Top-10- und 5,2 % des Gesamtindustrie-Umsatzes. Dafür erzielen die fünf amerikanischen Hersteller angeführt von Weltmarktführer Intel einen Umsatzanteil von 68,2 % der Top-10 und 33,3 % der gesamten Chip-Industrie.

Durch den Kauf von Freescale durch NXP wird nach Prognose des Chip-Marktforschers ICInsights auch noch Renesas aus den Top-10 herausfallen und 2015 somit mit Toshiba nur noch ein japanischer Hersteller auf Platz 8 in den Top-10 verbleiben. Sein Umsatzanteil wird bezogen auf die Top-10 um die 5 % liegen und auf den Gesamtmarkt bezogen unter 3 %.

Im Vergleich zum Jahr 1990 werden die Umsatzanteile der japanischen Hersteller in den Top-10 damit um mehr als Faktor 10 gesunken sein.

 


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