Silicon Laboratories

IoT im Blut

18. Januar 2019, 8:48 Uhr | Iris Stroh
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der 8-bit-MCU-Markt...

Warum hat es so lange gedauert, um Gecko RF auf den Markt zu bringen?

Geir Førre, der frühere CEO von Energy Micro, hatte Gecko RF bereits 2011 angekündigt. Wir haben Mitte 2013 Energy Micro übernommen und das Tape-out lag im November 2014 vor, 2015 kamen die ersten Komponenten auf den Markt. Bezüglich Ihrer Frage kann ich nur sagen: Man ist immer nur spät dran in Hinblick auf die Erwartungen. Man kann ein Unternehmen sehr konservativ führen und immer erst dann irgendetwas auf dem Markt bekanntgeben, sobald es fertig ist. Dann gibt es aber auch kein Feedback und wenig Aufmerksamkeit. Man kann auch Dinge zu früh ankündigen und damit Aufmerksamkeit generieren, aber eben auch das Gefühl erzeugen, dass man mit dem eigentlichen Produkt dann zu spät ist.

Sie können mich fragen, wann wir unsere Tools einfacher in der Nutzung machen. Oder wann wir Bluetooth Mesh für die Massen nutzbar machen. Wenn es um Begeisterung geht, dann ist man immer zu spät. Weil jeder gestern schon das Produkt haben will.

Bislang setzt Silicon Labs auf ARM. Hat RISC‑V aus Ihrer Sicht eine Zukunft im Mikrocontroller-Markt?

Absolut. Ich denke zwar, dass das ARM-Ökosystem sehr wichtig für den Markt ist. Dementsprechend basieren unser IoT-SoCs der ersten Generation alle auf Cortex-M4, die zweite Generation basiert auf Cortex-M33. Abgesehen davon nutzen wir aber noch andere Prozessorkerne, beispielsweise auf den Wireless-Transceivern. Nicht immer ist ein Cortex-M die beste Lösung.

Es gibt viele Möglichkeiten, wo RISC‑V seine Vorteile hat; das fängt schon damit an, dass er kostenlos ist. Derzeit gibt es nicht die Breite an Development-Tools und Partnern, aber das wird sich sicherlich noch verbessern. Wenn ich von einem IoT-Blickpunkt aus draufschaue, dann ist die Cortex-M-Serie ziemlich attraktiv, aber auch im IoT gibt es Möglichkeiten für RISC‑V. Wir werden das weiterhin evaluieren und beobachten.

Wenn man sich den 8-bit-Markt anschaut, sieht es so aus, als ob nur noch Microchip ernsthaft an diesem Markt interessiert ist. Wie beurteilen Sie den 8-bit-MCU-Markt?

Wir haben durchaus ein attraktives 8051-Business mit über 100 Mio. Dollar. Der 8-bit-MCU-Markt ist noch 4 Mrd. Dollar wert, auch das ist ein attraktiver Wert. Dementsprechend halten wir diesen Markt auch für Silicon Labs für interessant und haben 2015 die EFM8-Familie mit drei Serien auf den Markt gebracht, die ständig ausgebaut wird. Für viele Anwendungen ist 8 bit mehr als genug, und Silicon Labs hat viele Vorteile, beispielsweise in Hinblick auf unsere Mixed-Signal-Integrationsmöglichkeiten oder unsere Tools. Wir haben 2003 das Startup Cygnal Integrated Products übernommen und haben darüber den Zugriff auf deren 8-bit-MCUs auf Basis von 8051 erhalten.

Und seitdem ist unser 8-bit-MCU-Geschäft jedes Jahr gewachsen. Für viele Anwendungen ist der 8051-Kern die ideale Architektur, denn sie ist ziemlich einfach. Wir haben auch diverse Fixed-Function-Devices, wovon viele auf 8051 basieren, ein Beispiel sind USB-Controller. Selbst auf unseren EFR-Chips sitzt der Core für die interne Kontrolle. Also ganz klar: Wir werden auch in Zukunft neue Produkte um 8 bit ankündigen.

Silicon Labs hat Z-Wave übernommen und damit sein Produktportfolio im Funkbereich erweitert. Aber Z-Wave ist in manchen Bereichen ein direkter Konkurrent für ZigBee, ein Bereich, bei dem Silicon Labs führend ist.

Ja, und mit der Übernahme sind wir jetzt führend in beiden Bereichen. ZigBee und Z-Wave sprechen momentan noch nicht miteinander, aber es ist vorstellbar, dass das in Zukunft möglich ist – und zwar ohne dass die Standards dafür geändert werden müssen. Auch in diesem Fall ist unser Ziel, den Smart-Home-Markt zu vereinfachen.


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