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Foundries übertrumpfen Halbleitermarkt erneut deutlich

16. April 2012, 12:37 Uhr | Iris Stroh

Die Nachfrage nach Tablets, Smartphones und Ultrabook-PCs bescheren der Foundry-Industrie erneut gute Zuwächse. So soll laut IHS iSuppli in diesem Jahr ein Plus 12 Prozent möglich sein, im letzten Jahr waren es nur magere 3 Prozent gewesen.

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Len Jelinek, Director und Chief Analyst of Semiconductor Manufacturing bei HIS, geht davon aus, dass der Umsatz der reinen Foundry-Dienstleister in diesem Jahr auf 29,6 Mrd. Dollar steigen wird. Bereits im ersten Quartal dieses Jahres hätte die Nachfrage angezogen, im dritten Quartal soll sie ihren traditionellen Höhepunkt erreichen. Auch im nächsten Jahr soll der Zuwachs noch einmal steigen, dann soll ein Umsatzplus von 14 Prozent auf 33,6 Mrd. Dollar möglich sein. Für 2014 und 2015 prognostiziert Jelinek abermals zweistellige Zuwachsraten.

Er geht davon aus, dass die steigende Nachfrage nach Tablets und Smartphones sich in steigenden Umsätzen mit NAND-Speichern und ASICs widerspiegelt. Der Notebook-Markt würde dank der neuen Ultrabooks ebenfalls wieder florieren und damit die Nachfrage nach Mikroprozessoren nach oben treiben. Und davon sollen die Foundry-Dienstleister im krassen Gegensatz zum schwächelnden Halbleitermarkt besonders profitieren.

Allerdings spricht Jelinek auch weiterhin von einigen Schwierigkeiten. Dazu zählt er einerseits die weltweite Wirtschaftslage. Auch wenn sich die Bedingungen in den Vereinigten Staaten und in einigen Euro-Ländern langsame verbessern würden, könnte die Ölpreisentwicklung ein Wachstum auch weiterhin ausbremsen.

Auch die Lagerbestände sieht Jelinek noch als problematisch an. Die Halbleiterkonsumenten würden dank vorhandener Überkapazitäten immer noch in letzter Minute bestellen. Es sei unklar, wie stark die Lagerbestände noch reduziert werden müssten, um hier eine Normalisierung zu erreichen. Als weiteres Problem sieht Jelinek die Finanzsituation bei den Foundries an, wodurch die Kapitalinvestitionen wohl noch schlechter als erwartet ausfallen dürften. Und schlussendlich hätten die Foundries auch noch mit den Auswirkungen von sinkenden ASPs zu kämpfen.

TSMC war mit einem Umsatz von 14,0 Mrd. Dollar der mit Abstand größte Foundry-Dienstleister im letzten Jahr. An zweiter Stelle folgte UMC mit 3,6 Mrd. Dollar. Globalfoundries steht mit 3,5 Mrd. Dollar auf Platz 3, gefolgt von SMIC mit 1,3 Mrd. Dollar. Die Nummer 5 im Markt war TowerJazz Semiconductor mit 613,0 Mio. Dollar.

 


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