In Deutschland sieht das Bild auf den ersten Blick überraschend aus: Immerhin noch 26 % des Gesamtumsatzes wird im Bereich Computertechnik erzielt, sicherlich eine Folge von vielen hier ansässigen EMS-Firmen. Getragen wird der Markt allerdings von der Automobil-Branche, welche 40 % des Umsatzes generiert. Die Industrie steht für 24 % (wächst allerdings mit rund 9 % pro Jahr am schnellsten), die Kommunikation (8 %) und Kosumgüter (2 %) spielen in Deutschland keine Rolle mehr.
Im Vergleich zum Weltmarkt hat Deutschland daher im Automotive-Bereich ein 4x höheren Umsatzanteil, bei der Industrie immerhin noch etwas mehr als doppelt so viel.
Trotz der "Airbus-of-Chips"-Initiative von EU-Kommissarin Neelie Kroes, die bis 2020 den Anteil der europäischen Chip-Fertigung auf 20 % verdoppeln will, sieht der ZVEI Europas Niche eher bei den sogenannten "More-than-Moore"-Anwendungen, also Sensoren, Aktoren, Optoelektronik. Ob dies reicht, im weltweiten Wettbewerb langfristig zu bestehen, bleibt freilich abzuwarten. Immerhin konnten die Asiaten auch im Automobilbereich ihren Weltmarktanteil auf mittlerweile 24 % erhöhen, nachdem sie 2005 noch bei 11 % lagen. Betrug der Abstand des führenden Europas zu Asien damals noch 28 % (39 zu 11 %), schrumpfte er 2012 auf nur noch 10 % (34 zu 24 %).