Spintronik

Auszeichnung für Würzburger Physiker

18. Januar 2017, 9:06 Uhr | Gunnar Bartsch
Professor Laurens Molenkamp erhält König-Faisal-Preis in der Sparte "Wissenschaft".
© Uni Würzburg/ Physikalisches Institut

Der Würzburger Physiker Laurens Molenkamp hat den König-Faisal-Preis 2017 in der Sparte „Wissenschaft“ erhalten. Gewürdigt werden damit seine Arbeiten auf dem Gebiet der Spintronik.

Diesen Artikel anhören

„Professor Laurens Molenkamp hat wesentliche Beiträge auf dem Gebiet der experimentellen Spintronik geleistet. Dazu zählen bahnbrechende Methoden bei der Entwicklung und der Manipulation spinpolarisierter ladungsträgergebundener Zustände in Halbleitern. Darüber hinaus hat Molenkamp den Quanten-Spin-Hall-Effekt experimentell bestätigt und damit die Entwicklung topologischer Isolatoren vorangetrieben.“

Mit dieser Begründung hat die König-Faisal-Stiftung den König-Faisal-Preis in der Sparte „Wissenschaft“ an Professor Laurens Molenkamp verliehen. Der Preis ist mit 200.000 US-Dollar dotiert; Molenkamp teilt sich die Auszeichnung mit dem Schweizer Physiker und Professor für theoretische Festkörperphysik an der Universität Basel, Daniel Loss.

Stichwort „Spintronik“

Im Mittelpunkt der Spintronik stehen Transport und Manipulation von Elektronen mit bestimmter Spinausrichtung in Halbleitern. Mögliche Anwendungen reichen von neuen Bauelementen wie Transistoren über Speicherzellen bis hin zu Quantencomputern.

Laurens Molenkamp gilt als einer der Väter der Halbleiter-Spintronik. 1999 wies er als erster Forscher weltweit die Möglichkeit elektrischer Spininjektion in Halbleiter  nach. Damit wurde das Fachgebiet Spintronik überhaupt erst experimentell zugänglich.

2007 gelang ihm dann die erstmalige Realisierung von topologischen Isolatoren, Materialien die im Inneren isolierend und an der Oberfläche spinpolarisiert metallisch leitend sind. Seitdem wird über diese neuartige Materialklasse intensiv geforscht, denn sie dürfte für weitere Fortschritte in der Spintronik wesentlich sein: Mit topologischen Isolatoren sollten sich in der Zukunft neuartige Computerchips, basierend auf quantenmechanischen Prinzipien, realisieren lassen.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Weitere Artikel zu Forschung und Lehre