Instrumentenverstärker

Offsetprobleme bei Messbrücken gelöst

18. November 2014, 9:10 Uhr | Ralf Higgelke
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Ausgangswiderstand bestimmen

Um die Suche nach einem Wert für RA zu vereinfachen, nimmt man eine Versorgung mit zwei Spannungen, einen auf Massepotenzial liegenden REF-Anschluss und eine bekannte bipolare Einstellungsspannung VA an. In diesem Fall ergibt sich die Ausgangsspannung aus Gleichung (5).

(5) V subscript O U T end subscript equals open parentheses 1 plus R subscript 2 over R subscript 1 plus R subscript 2 over R subscript A close parentheses times V subscript I N end subscript minus R subscript 2 over R subscript A times V subscript A

Man beachte, dass die Verstärkung von VA zum Ausgang invertierend ist. Eine Erhöhung von VA reduziert die Ausgangsspannung um einen Bruchteil, vorgegeben durch das Verhältnis der Widerstände R2 und RA. Dieses Verhältnis erlaubt es, den Einstellbereich für einen gegebenen Eingangsoffset zu maximieren. Da der Einstellbereich auf den Eingang des Verstärkers vor der Verstärkung bezogen ist, lassen sich feine Einstellungsstufen auch bei einer Quelle mit niedriger Auflösung erreichen. Da RA normalerweise wesentlich größer als R1 ist, kann man Gleichung (5) gemäß Gleichung (6) approximieren.

(6) V subscript O U T end subscript almost equal to open parentheses 1 plus R subscript 2 over R subscript 1 close parentheses times V subscript I N end subscript minus R subscript 2 over R subscript A times V subscript A

Um einen Wert für RA zu finden, der eine maximale Offseteinstellung, VIN(MAX), mit einem gegebenen Einstellspannungsbereich VA(MAX) ermöglicht, setzt man VOUT = 0 und löst die Gleichung nach RA auf (Gleichung (7)).

(7) R subscript A equals fraction numerator R subscript 1 times R subscript 2 over denominator R subscript 1 plus R subscript 2 end fraction times V subscript A left parenthesis M A X right parenthesis end subscript over V subscript I N left parenthesis M A X right parenthesis end subscript

Darin ist VIN(MAX) der maximale Offset, der vom Sensor erwartet wird. Gleichung (5) zeigt auch, dass eine zusätzliche Einstellungsschaltung die Verstärkung vom Eingang zum Ausgang modifiziert. Obwohl dies im Allgemeinen einen kleinen Effekt bewirken wird, lässt sich die Verstärkung nach Gleichung (8) berechnen.

(8) G equals 1 plus R subscript 2 over R subscript 1 plus R subscript 2 over R subscript A

 

Bild 5: Brückenschaltung mit hoher Verstärkung und Entfernung des Offsets, modifiziert für den Betrieb an einer unipolaren Versorgungsspannung
Bild 5: Brückenschaltung mit hoher Verstärkung und Entfernung des Offsets, modifiziert für den Betrieb an einer unipolaren Versorgungsspannung
© Analog Devices

Generell sollte für Brückenanwendungen mit unipolarer Versorgungsspannung die Spannung am Referenzanschluss über der Signalmasse liegen. Insbesondere trifft dies zu, wenn das Ausgangssignal der Brücke sich in positive und negative Richtung bewegen kann. Wird die Referenzspannung wie in Bild 5 zu sehen mit einer Quelle mit niedriger Impedanz – etwa ein Widerstandsteiler und ein Puffer – auf eine Spannung VREF getrieben, wird Gleichung (5) zu Gleichung (9).

(9) V subscript O U T end subscript equals open parentheses 1 plus R subscript 2 over R subscript 1 plus R subscript 2 over R subscript A close parentheses times V subscript I N end subscript minus R subscript 2 over R subscript A times open parentheses V subscript A minus V subscript R E F end subscript close parentheses

Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn VOUT und VA in den Ursprungsgleichungen relativ zu VREF genommen werden. VA(MAX) - VREF sollte auch VA(MAX) in Gleichung (7) ersetzen.


  1. Offsetprobleme bei Messbrücken gelöst
  2. Indirekte Stromrückkopplung
  3. Ausgangswiderstand bestimmen
  4. Zahlenbeispiel

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Analog Devices GmbH

Weitere Artikel zu Analoge Bauelemente sonstige