Instrumentenverstärker

Offsetprobleme bei Messbrücken gelöst

18. November 2014, 9:10 Uhr | Ralf Higgelke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Indirekte Stromrückkopplung

Bild 3: Instrumentenverstärker mit indirekter Stromrückkopplung
Bild 3: Instrumentenverstärker mit indirekter Stromrückkopplung
© Analog Devices

Instrumentenverstärker mit indirekter Stromrückkopplung (Indirect Current Feedback, ICF), zum Beispiel die Modelle »AD8237« und »AD8420« von Analog Devices, können den Offset entfernen, bevor er verstärkt wird. Bild 3 zeigt die Blockschaltung der ICF-Topologie. Die Übertragungsfunktion für diesen Instrumentenverstärker hat die gleiche Form wie die der klassischen Drei-OPV-Topologie (Gleichung (2)).

(2) V subscript O U T end subscript equals open parentheses 1 plus R subscript 2 over R subscript 1 close parentheses times open parentheses V subscript plus I N end subscript minus V subscript negative I N end subscript close parentheses plus V subscript R E F end subscript

Da die Rückkopplung zum Verstärker erfüllt ist, wenn die Spannung zwischen den Eingängen gleich der Spannung zwischen den Feedback (FB) und Referenzanschlüssen (REF) ist, kann man Gleichung (2) umschreiben (Gleichung (3)).

(3) V subscript O U T end subscript equals open parentheses 1 plus R subscript 2 over R subscript 1 close parentheses times open parentheses V subscript F B end subscript minus V subscript R E F end subscript close parentheses plus V subscript R E F end subscript

 

Bild 4: Brückenschaltung mit hoher Verstärkung und Entfernung des Offsets
Bild 4: Brückenschaltung mit hoher Verstärkung und Entfernung des Offsets
© Analog Devices

Das legt nahe, dass sich mit einer Spannung, die gleich dem Offset über den Rückkopplungs- und Referenzanschlüssen ist, selbst bei einem hohen Eingangsoffset der Ausgang auf null Volt einstellen lässt. Wie aus Bild 4 ersichtlich, lässt sich diese Einstellung durch Einspeisung eines kleinen Stromes in den Rückkopplungsknoten über den Widerstand RA von einer einfachen Spannungsquelle wie ein preiswerter D/A-Wandler oder ein gefiltertes PWM-Signal von einem Embedded-Mikrocontroller bewerkstelligen.

Aus Gleichung (3) ergibt sich, dass das Verhältnis von R1 zu R2 die Verstärkung G gemäß Gleichung (4) einstellt.

(4) G equals 1 plus R subscript 2 over R subscript 1

Der Entwickler muss die Widerstandswerte festlegen. Größere Werte reduzieren den Energieverbrauch und die Ausgangslast. Kleinere Werte begrenzen den Eingangs-Biasstrom bei FB und Eingangsimpedanzfehler. Falls die Parallelkombination von R1 und R2 größer als circa 30 kΩ ist, beginnen die Widerstände, zum Rauschen beizutragen. Tabelle 1 enthält einige vorgeschlagene Werte.

R1/kΩ  R2/kΩ  Verstärkung G 
offen kurzgeschlossen 
49,949,92
2080,65,03
109,910,09
595,320,06
297,649,8
1100101
1200201
1499500
1000 1001 

Tabelle 1: Mithilfe der Widerstände R1 und R2 lässt sich die Verstärkung des Instrumentenverstärkers aus Bild 4 einstellen



  1. Offsetprobleme bei Messbrücken gelöst
  2. Indirekte Stromrückkopplung
  3. Ausgangswiderstand bestimmen
  4. Zahlenbeispiel

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