Lernmodule für Schaltungsentwickler

Die Welt ist analog

16. März 2021, 14:00 Uhr | Uwe Bröckelmann
Fachwissen in analoger Schaltungstechnik nimmt zwar ab, ist aber keineswegs überflüssig - es wird am Arbeitsmarkt händeringend gesucht.
© Audrius Merfeldas | Shutterstock.com

Weltweit gibt es deutlich mehr Software- als Schaltungsentwickler. Das Analogwissen nimmt ab, obwohl es der Ausgangspunkt jeder Digitalisierung ist. Grundkenntnisse der analogen Schaltungsentwicklung können mit aktiven Lernmodulen praxisnah erlernt werden – im Studium oder beruflicher Weiterbildung.

Analoge Techniken spielen noch immer eine große Rolle, auch wenn die Lektüre von Fachzeitschriften oder einer Internet-Recherche schnell den gegenteiligen Eindruck vermitteln. Heute ist nicht alles digital und analoge Technik ist keineswegs von gestern. Jede physikalische Größe - ein Tonsignal oder eine Temperatur – ist ein analoger Wert. Will man den Wert messen oder verändern, braucht man dafür Analogtechnik. Jede schnelle digitale Signalübertragung hat in der realen Welt mit analogen Phänomenen zu kämpfen und nur wer sie begreift, kann sie optimieren.

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Analogwissen wird am Arbeitsmarkt dringend gesucht

Hat ein junger Ingenieur verstanden, dass mit Software nicht jedes Problem lösbar ist, kann sie oder er sich ein Wissen aneignen, das in der heutigen Arbeitswelt händeringend gesucht wird. Neue Technologien wie Elektrofahrzeuge oder erneuerbare Energien sind ohne Analogwissen nicht beherrschbar. Trotzdem gibt es immer weniger Hardware-Experten im Markt und daher ermöglicht das Wissen um Halbleiterschaltungstechnik vor allem im analogen Bereich einem Studenten oder Jung-Ingenieur hervorragende Berufsperspektiven.

Hintergrundgespräch mit dem Autor

Weltweit betrachtet kommen auf einen Hardware-Ingenieur 13 Software-Ingenieure. »Und die Schwere geht weiter auseinander«, sagt Uwe Bröckelmann von Analog Devices im Interview. Er sprach mit der Elektronik über die betroffenen Bereiche, was mit den aktiven Lernmodulen erreicht werden soll und wo ADI die Module selbst einsetzt.

Praxiswissen durch aktive Lernmodule

Um den Weg zum Experten für Analogtechnik zu beginnen, hat Analog Devices die sogenannten aktiven Lernmodule (ALM) entwickelt, die beim Durchführen von Laborversuchen mittels ausgearbeiteter Versuchsbeschreibungen das Lernen und Üben von Analogwissen ermöglicht. Sie können im Rahmen einer universitären Ausbildung genutzt werden oder auch im Selbststudium, um theoretisch Erlerntes besser zu verstehen. Die ALM ermöglichen jedem, praktische Erfahrungen mit elektronischen Schaltungen zu sammeln, sei es in der Universität mit Kommilitonen oder allein zu Hause zu jeder gewünschten Zeit. Schlägt ein Versuch bei der ersten Ausführung fehlt, kann er ohne Zeitdruck wiederholt werden. In der Regel ist ein Laborplatz oder Laborzeit in der Universität oder am Arbeitsplatz zur Weiterbildung ein limitiertes Gut oder die vorhandene Ausrüstung reicht nur für einen Versuchsteilnehmer und der verbleibende Teil der Arbeitsgruppe schaut bei der Versuchsausführung nur zu. Zusätzlich führt an der Universität das Labor-Skript die Teilnehmer häufig nur durch die Versuchsanordnung, ohne dass der Student wirklich Zeit hat, die technischen Grundlagen eines Versuches im Detail zu verstehen. Gerade in Zeiten wie diesen, wo viele von zuhause lernen oder arbeiten, kann jeder durch die Lernmodule ohne Zugriff auf ein Labor vertiefende praktische Erfahrungen sammeln.

Die Lern-Module sind keine Simulation am PC mit vorgefertigten Ergebnissen. Sondern sie vermitteln praktische Labor-Erfahrung. Es werden Schaltungen aufgebaut, Eingangssignale aufgelegt und analoge bzw. digitale Ausgangssignale gemessen und am PC ausgewertet. Zudem sind sie kostengünstig und können so auch mit einem knappen Budget erworben werden. Die vier derzeitig von Analog Devices verfügbaren Kits werden in der Bildergalerie im Kurzportrait vorgestellt.

Aktive Lernmodule zur analogen Schaltungsentwicklung

Modul 1
© Analog Devices
Modul 2
© Analog Devices
Modul 2
© Analog Devices

Alle Bilder anzeigen (4)

Die Kits können direkt bei Analog Devices oder über einen Distributor bezogen werden. Spezielle Fragen zu den Kits werden auf der Analog Devices »Engineer Zone« in Bereich »Virtual Classroom for ADI University Program« beantwortet.

Die Welt ist und bleibt analog und braucht Ingenieure mit fundierten Analogwissen. Die Lernmodule bieten einen guten Einstieg zum Aneignen der nötigen Expertise.

 

Der Autor

Uwe Bröckelmann
Uwe Bröckelmann, Analog Devices.
© Analog Devices

Uwe Bröckelmann ist Senior Director of Technology E-Mobility bei Analog Devices und seit 2003 für das Unternehmen tätig. Von 2004 bis 2012 leitete er das Field Applications 
Engineering (FAE) Team in Mitteleuropa und zusätzlich von 2008 bis 2015 das Automotive FAE-Team in ganz Europa. 2015 wurde er technischer Direktor EMEA und verantwortete die technische Entwicklung aller Analog Devices FAEs in dieser Region. Seit August 2020 ist er als Senior Director of Technology für Technologiepartnerschaften im Bereich E-Mobilität verantwortlich.

Bröckelmann hat einen Abschluss als Diplom-Ingenieur der Automatisierungstechnik von der Universität Kaiserslautern. Er begann seine Karriere als Hardware-Entwickler bei Siemens in Fürth. Im Anschluss war er über fünf Jahre als FAE bei Maxim in Planegg tätig, bevor er als FAE zu Analog Devices stieß.


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