Sandra Maile, Vorstandsvorsitzender der Fortec Group:
Ich war Mitte bis Ende der 90er Jahre zum ersten Mal auf der electronica, auf dem alten Messegelände. Ich kann mich noch darin erinnern, dass es zwischen den Hallen einen Busverkehr gab und es über mehrere Ebenen ging.
Als Besucher musste man einen guten Orientierungssinn haben, um sich zurecht zu finden. Das strukturierte Konzept der neuen Messe hat mir deshalb gleich gefallen.
Ich erinnere mich an Begegnungen mit Geschäftspartner aus der ganzen Welt, mit denen ich heute noch in Kontakt stehe. In meinen ersten Jahren waren es eher Kontakte aus Deutschland, Europa und Amerika.
Ich kann mich auch an lange Nächte bei Abendveranstaltungen erinnern. Es wurde analog genetztwerkt, gefeiert, Geschäfte gemacht. Die Messe electronica hat einen Ort der globalen Begegnung geschaffen .
Das asiatische Interesse an der electronica kam erst später, aber an manchen Jahren hatte man den Eindruck, dass die Hallen in chinesischer Hand waren. Mit der starken Präsenz aus Asien wurde deutlich, dass sich die Dinge verändern. Während sich in den Anfangsjahren zum Beispiel in der Halle für Stromversorgungen viele deutsche, europäische und amerikanische Hersteller präsentierten, kann man wahrscheinlich heute die deutschen Hersteller an einer Hand abzählen.
Für mich persönlich gibt es auf der electronica immer einen schönen Nebeneffekt - ich kann alle 2 Jahre meinen langjährigen Freund Bob aus Kalifornien sehen. In den 90er im Business kennengelernt, dann ein gemeinsamer Lebensabschnitt zwischen USA & D und nun seit vielen Jahren ein Wiedersehen während der electronica in München.
Besonders herausfordernd als Nicht-Münchnerin waren die Autofahrten zu Abendveranstaltungen. Auf dem Beifahrersitz ein aufgeklappter Stadtplan von FALK… einmal kam ich 2,5h zu spät zu einer Veranstaltung. Erst Stau, dann Lost im Münchner Ring-Dschungel.
Die electronica hat in den letzten 60 Jahren einen beeindruckenden Weg hinter sich und ich wünsche der Messe weiterhin das notwendige Potential zur stetigen Veränderung. Gleichzeitig hoffe ich, dass sie ein Ort der Begegnung der weltweiten Elektronikindustrie bleibt, wo Innovationen und Ideen ausgetauscht werden können.