Die Europäische Kommission hat heute ein ehrgeiziges neues Energiesparziel vorgeschlagen: Bis 2030 soll die Energieeffizienz in Europa um 30 Prozent gesteigert werden. Das für 2020 beschlossene Ziel von 20 Prozent kann aber schon nur erreicht werden, wenn die EU-Staaten mehr Gas geben.
Denn nach einer aktuellen Prognose dürfte die EU, wenn die Staaten so weiter machen wie bisher, im Jahr 2020 Energieeinsparungen von 18 bis 19 Prozent erwirkt haben. Deshalb fordert die Kommission, dass alle EU-Staaten ihre Anstrengungen intensivieren und gemeinsam beschlossenen Rechtsvorschriften umsetzen müssen.
Bereits im Januar hatte die Kommission vorgeschlagen, bis 2030 die Treibhausgasemissionen der EU um 40 Prozent zu senken (im Vergleich zu 1990) und den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch auf 27 Prozent zu steigern. Das heute komplementär dazu verabschiedete Energieeffizienzziel soll neue Perspektiven für europäische Unternehmen eröffnen, aber auch zu erschwinglichen Energiepreisen für Verbraucher beitragen und mehr Versorgungssicherheit durch einen spürbaren Rückgang der Erdgaseinfuhren bringen.
Auch wenn viele über die neuen Vorschläge stöhnen werden, weist die Kommission auf die Vorteile hin, die die ehrgeizigen Ziele für Wirtschaft und Verbraucher bislang schon erreicht haben:
Die Energieeffizienz-Richtlinie der EU führt rechtsverbindliche Maßnahmen ein, mit denen sichergestellt werden soll, dass das Ziel einer um 20 Prozent effizienteren Energienutzung bis 2020 erreicht werden kann. Bisher haben nur Italien, Zypern, Dänemark, Malta und Schweden die vollständige Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinie in nationales Recht mitgeteilt. Stichtag für die Umsetzung war der 5. Juni.
Über die von der Kommission präsentierten Klima- und Energieziele für 2030 müssen nun das Europäische Parlament und der Rat der EU-Staaten beraten.