Forschung

TU München gründet Institut für Ethik in der KI

7. Oktober 2019, 15:58 Uhr |
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Start mit sechs Projekten

Ethik des autonomen Fahrens: Theorien aus der Ethik sollen in Algorithmen übersetzt und in Programme integriert werden, um die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit autonomer Fahrzeuge an aktuelle Situationen anpassen, um zum Beispiel bei unvermeidbaren Kollision mit Menschen ethisch vertretbare Entscheidungen zu treffen. Die erweiterten Programme werden anhand von bekannten und neuen Szenarien im Simulator getestet und evaluiert.

KI-basierte Entscheidungshilfe bei ethischen Fragen im Klinikalltag: Dieses Projekt untersucht, ob es möglich und sinnvoll ist, mit Ansätzen des Maschinellen Lernens Ärztinnen und Ärzten Hilfestellung bei wichtigen Entscheidungen im Klinikalltag zu bieten, zum Beispiel bei der Entscheidung für oder gegen ein Medikament.

Die Dynamik von Hasskommentaren und Fake News verstehen: Negative Informationen wie »Hate Speech« oder »Fake News« breiten sich in den Sozialen Medien mitunter wie ein Flächenbrand aus. Dabei spielen vermutlich die jeweiligen KI-Algorithmen der Plattformen eine entscheidende Rolle. Deshalb sollen nun die Dynamiken solcher Meinungsbildung mathematisch modelliert werden, um diese besser zu verstehen und Fragen der Verantwortung für solche „Flächenbrände“ und mögliche Kontrollmechanismen zu erforschen.

KI-gestützte Ansprache von Täterinnen und Tätern in Sozialen Medien: Das Projekt erforscht, ob sich mithilfe von KI-automatisierten, personalisierten Interventionen Täterinnen und Täter dazu bewegen lassen, ihr Verhalten beim Verbreiten von »Fake News« zu ändern. Untersucht werden ethische und psychologische Fragen sowie Themen des Datenschutzes und der Privatsphäre der Betroffenen.

Vertrauen in KI durch Regulation: Das Projekt untersucht Lösungsvorschläge für die Regulierung und die Zertifizierung von KI-basierten Programmen anhand ihrer gesellschaftlichen und technischen Handhabbarkeit. Daraus sollen konkrete Handlungsempfehlungen für Gesellschaft und Politik sowie Anforderungen an die Technik entwickelt werden, um der Gesellschaft mehr Kontrollmöglichkeiten und Vertrauen zu geben.

KI für am Menschen orientierte Industrie 4.0: Die beim Betrieb vernetzter Fertigungsanlagen (Industrie 4.0) erfassten Daten ermöglichen die Optimierung von Prozessabläufen in Echtzeit. Für Arbeitskräfte kann daraus jedoch ein Gefühl permanenter Überwachung entstehen. Das Projekt untersucht ethisch problematische Aspekte der Verwendung von KI und versucht, Algorithmen zu entwickeln, die die Produktionsprozesse für den arbeitenden Menschen mit seinen Stärken, Schwächen und Bedürfnissen optimieren, statt den Menschen den technischen Bedürfnissen der Produktionsprozesse unterzuordnen.
 

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