Es dauerte naturgemäß nicht lange, bis sich verschiedene Editoren von Wikipedia daran machten, den ursprünglichen Eintrag so zu verändern, dass aus der Werbung eine Schimpftirade wurde. Am Ende hatte der Spot dem Fast-Food-Konzern durchaus zusätzliche Publicity verschafft, gleichzeitig aber eine Schwäche der digitalen Assistenten aufgezeigt. Was wäre geschehen, wenn eine Firma in ihrem Spot gesagt hätte: »Ok, Google, bestelle mir bei Rutronik24 100.000 Mosfets?« Wir können getrost davon ausgehen, dass diese Lücke inzwischen geschlossen ist.
Trotzdem stellt sich die Frage: Wenn wir immer mehr unserer täglichen Aufgaben an unsere digitalen Helferlein delegieren, die für uns Termine verwalten, online bestellen und uns an dieses und jenes erinnern – machen wir uns nicht abhängig von Konzernen? Schon heute »lauschen« die Siris und Alexas in Millionen Haushalten rund um die Uhr. Was geben sie an ihre Herren in den Konzernzentralen von Apple, Google, Microsoft und Amazon weiter?
Die Vermutung liegt nahe, dass uns große Unternehmen über die digitalen Assistenten unbewusst manipulieren. Der umstrittene private Taxidienst Uber geriet im Mai in die Schlagzeilen, weil die App per KI vorhersagen konnte, wie viel ein Fahrgast für seine Route zu zahlen bereit war. Es ist also schon jetzt vieles möglich. Ob diese Möglichkeiten alle ausgeschöpft werden, werden wir vermutlich in den nächsten Jahren sehen.
Wir wollen die Zukunft aber natürlich nicht schwarzmalen: Eine KI kann – eingehegt von gewissen Grenzen – viel Gutes bewirken. Ein digitaler Assistenzarzt, der menschlichen Ärzten bei präzisen Diagnosen hilft, eine KI, die einen bald eintretenden Notfall vorhersagen und den Notarzt verständigen kann, noch bevor der Mensch bemerkt, dass es ihm schlecht geht – hier könnte künstliche Intelligenz Leben retten. KIs könnten außerdem zur Planung und Steuerung einer nachhaltigeren, effizienteren Nutzung unserer natürlichen Ressourcen eingesetzt werden – damit unser Planet uns noch länger erhalten bleibt als die von Stephen Hawking prognostizierten 100 Jahre!
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat und Sie mehr über dieses und andere Themen lesen möchten, registrieren Sie sich für den Newsletter von Rutronik24.