Mit der Version 2.1 der COM-Express-Spezifikation zählt der Formfaktor »mini« zur offiziellen Sammlung möglicher Modulgrößen. Er hat etwa die Fläche von Qseven, allerdings bei rechteckigen Abmessungen.
Jeff Munch, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Computermodule in der PICMG sagt, die Standardisierungsorganisation wolle mit der neuen Version die Marktabdeckung von COM Express erweitern. Mit dem neuen, kleineren Modulformat erstreckt sich die Palette der Anwendungsmöglichkeiten von COM Express nun auch auf batteriebetriebene Geräte.
Module der Baugröße COM Express mini haben eine Größe von 84 x 55 mm² – die gleiche Größe, die auch Kontron schon bei seinen »nanoETXexpress«-Modulen nutzt. Die »mini«-Module werden mit der relativ jungen Kontaktbelegung Type 10 betrieben, die erst 2010 mit der Spezifikation 2.0 definiert wurde. Diese Kontaktbelegung, die für kleine Modulgrößen entwickelt wurde und nur einen einzigen Steckverbinder vorsieht, kann drei Displaysignale, u.a. auch HDMI, übertragen. Außerdem sind vier PCI-Express-Lanes vorhanden, aber auch zwei serielle Schnittstellen. Neu in der Spezifikation 2.1. ist, dass eines der beiden seriellen Leitungspaare auch für den CAN-Bus verwendet werden darf. Außerdem sind bis zu vier optionale USB-3.0-Schnittstellen möglich. Diese Variantenvielfalt erhöht zwar die Flexibilität der Hersteller und den Einsatzbereich der COM-Express-Module, schwächt aber die Kompatibilität.
Die Zielrichtung von COM Express mini sind kompakte, tragbare und batteriebetriebene Geräte wie Handheld-Terminals oder Tablets. Mit einer Modulfläche von 46,2 cm² bietet COM Express mini ungefährt genausoviel Leiterplattenfläche wie ein Qseven-Modul (70 x 70 mm², 49 cm²). Qseven erlaubt allerdings neben x86- auch ARM-Prozessoren, während COM Express sich ausschließlich auf die x86-Architektur beschränkt.