Codename »Cedar Trail«

Neue Atom-Prozessoren auf 32-nm-Basis

28. Dezember 2011, 23:55 Uhr | Joachim Kroll
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Genügsamer Chipsatz

Intel Atom N2600 Blockschaltbild
Blockschaltbild der Intel-Atom-Architektur »Cedar Trail«
© Intel

Alle neuen Atom-Prozessoren sind im gleichen FCBGA-Gehäuse untergebracht. Es misst 22 x 22 mm und hat 437 Kontakte. Ein Pferdefuss früher Atom-Generationen war der Chipsatz, da er z.T. deutlich mehr elektrische Leistung aufnahm als der Prozessor selbst. Das war allerdings noch zu Zeiten, als die Grafikeinheit noch im Chipsatz steckte. Mit dem NM10 bietet Intel einen Companion-Chip an, der auch schon bei den bisherigen Atom-Prozessoren verwendet wurde und bei nur 0,75 Watt TDP folgende Peripherieanschlüsse enthält:

  • 8 USB 2.0
  • 2 Serial-ATA
  • HD-Audio
  • 4x1 PCI-Express-Lanes
  • Parallel-PCI
  • LPC-Bus
  • SPI-Flash

Ferner ist ein Ausgang für einen Fast-Ethernet-Phy vorhanden.
Auch bei den Grafik-Anschlussmöglichkeiten gibt sich die neue Atom-Generation flexibel: mit LVDS, HDMI, DisplayPort, Embedded DisplayPort und VGA sind externe wie interne Displays anschließbar. Auch der Betrieb von zwei Displays gleichzeitig ist möglich. Der Intel-eigene SDVO (Serial Digital Video out) ist nicht mehr vorhanden.

Marktsegmente oder: Was ist Embedded?

Da Intel die Prozessoren als »Embedded« klassifiziert, ist eine Mindestverfügbarkeit von sieben Jahren garantiert. Wobei das Verständnis Intels, was unter »Embedded« zu verstehen ist, sich auf drei ganz spezifische Marktsegmente bezieht:

  • medizinische Geräte,
  • Verkaufs- und Info-Automaten sowie
  • Digital Sigange.

Von mobilen Internet-Zugangsgeräten, Tablets etc. ist also keine Rede. Hier können die Intel-Geräte aufgrund ihrer Leistungsaufnahme nach wie vor nicht mit der ARM-Plattform konkurrieren.
Bei den Netbooks sieht Intel den Markt ganz klar in den Entwicklungsländern. In Nordamerika, Europa und den entwickelten Ländern Asiens will man sich das Geschäft mit Notebooks nicht kaputtmachen. Hier sollen vielmehr die stylishen und auch nicht ganz billigen »Ultrabooks« den Markt erweitern. Die im Vergleich zur »Core«-Familie leistungsschwachen Atom-Prozessoren sollen Netbooks antreiben, die in weniger entwickelte Märkte Südamerikas, Afrikas und Asiens gehen. Die Partner Intels, z.B. Asus, Acer, HP, Lenovo, Samsung und Toshiba sollen dort Geräte auf dem Markt bringen, die sich in der Preisspanne zwischen 200 und 400 Dollar bewegen.

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© Intel

Auch bei Embedded-Geräten hat Intel bereits eine lange Partnerliste von Herstellern parat, die mit dem Launch-Datum 28. Dezember 2011 neue Produkte auf den Markt bringen wollen. Hier finden sich Namen wie Aaeon, Advantech, Avalue, Emerson, Eurotech, iEi oder Portwell. Marktführer Kontron taucht nicht auf, ebensowenig wie Congatec oder MSC. Sind diese Hersteller durch ihre euphorischen Ankündigungen von ARM-Plattformen bei Intel in Ungnade gefallen?

Preise: ARM lässt grüßen

Bei den Einstandspreisen ist ein Trend nach unten festzustellen: Die empfohlenen Verkaufspreise für den »Channel« der drei Prozessoren N2600/N2800/D2700 sind 42 - 47 - 52 Dollar. Die Vorgängergeneration aus N450 und N470 wurde zu Preisen von 64 und 86 Dollar eingeführt. Auch wenn die jetzigen Einstandspreise noch eine Größenordnung von ARM-Architekturen wie OMAP oder Tegra 3 entfernt sind, so deutet der Trend an: ARM lässt grüßen.


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