AdvancedTCA

100-Gbit/s-Backplanes designen

19. November 2015, 9:16 Uhr | Ralf Higgelke

Anwendungen wie Full-HD-Video on Demand oder Smartphone-Apps mit hohem Datenaufkommen fordern Infrastruktur-Equipment stark. Daher müssen die Steckverbinder und das Backplane-Material sowie die Leiterbahnstrukturen bei AdvancedTCA-Systemen immer leistungsfähiger werden.

Diesen Artikel anhören
Bild 1: Grenzwerte für maximale Einfügedämpfung (Insertion Loss)
Bild 1: Grenzwerte für maximale Einfügedämpfung (Insertion Loss)
© Pentair

von Sergej Dizel, Principal Engineer Backplanes, und Christian Ganninger, Global Product Manager Systems, beide bei Pentair Technical Products.

Ausgehend von Packet-Switching-Backplanes mit einer Datenübertragungsrate von 1 Gbit/s im Jahr 2000 unterstützen AdvancedTCA-Backplanes von heute eine Datenübertragungsrate von 40 Gbit/s. Diese Rate erreicht man durch Bündeln von vier 10-Gbit/s-Ports. Doch das reicht für die Anforderungen der leistungsfähigen Prozessor-Blades von heute nicht aus. Mittlerweile werden häufig AdvancedTCA-Dual-Dual-Star-Backplanes verwendet, über die zwei parallel arbeitende 40-Gbit/s-Switches den Datenverkehr zwischen zwei Teilnehmern auf 80 Gbit/s erhöhen. Damit ist die Nachfrage nach immer höheren Datenübertragungsgeschwindigkeiten jedoch noch lange nicht befriedigt. Ende 2014 verabschiedete die IEEE die Spezifikation IEEE 802.3bj für 100-Gbit/s-Ethernet. Diese beschreibt unter anderem die Anforderungen an eine 100-Gbit/s-Übertragungsstecke. Auf der Basis dieser IEEE-Spezifikation definiert derzeit eine Arbeitsgruppe der PICMG die 100-Gbit/s-Ethernet-Anforderungen an AdvancedTCA-Backplanes und -Blades.

passend zum Thema

Bild 2: Grenzwerte für die maximale Rückflussdämpfung (Return Loss)
Bild 2: Grenzwerte für die maximale Rückflussdämpfung (Return Loss)
© Pentair

Die hohen Datenübertragungsraten von 100 Gbit/s stellen neue Herausforderungen an das Design einer Backplane. Die Bilder 1 und 2 zeigen die Grenzwerte für maximale Einfügedämpfung (Insertion Loss) und Rückflussdämpfung (Return Loss) der 40-Gbit/s-Spezifikation IEEE 802.3ap und der neuen 100-Gbit/s-Spezifikation IEEE 802.3bj. Für 100 Gbit/s wurden in der IEEE 802.3bj zwei Codierverfahren definiert, »100GBASE-KR4« (NRZ = PAM2-Codierung) und »100GBASE-KP4« (PAM4-Codierung). In den Diagrammen ist deutlich zu sehen, dass verglichen mit 40 Gbit/s (40GBASE-KR4; rote Linie) die Grenzwerte beider 100-Gbit/s-Verfahren (KR4 (blaue Linie) und KP4 (violette Linie) für viel höhere Frequenzbereiche definiert wurden. Für die Backplane bedeutet das, dass alle Komponenten – also Steckverbinder, die Leiterbahnstrukturen und das Leiterplattenmaterial – für diese hohen Frequenzen auszulegen sind.


  1. 100-Gbit/s-Backplanes designen
  2. Steckverbinder anpassen
  3. Von der Spezifikation zum Standard

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Pentair Enclosures Europe

Weitere Artikel zu Boards für bestimmte Funktionen

Weitere Artikel zu Entwicklungsdienstleistungen