Segger und Viessmann

Einfach die Produktionssicherheit erhöhen

29. April 2021, 8:30 Uhr | von Frank Riemenschneider, Marketing Manager bei Segger
Mithilfe des »Flasher PRO« von Segger erhöht Viessmann die Produktionssicherheit.
© Segger | Viessmann

Eine höhere Produktionssicherheit ist das Ziel vieler Unternehmen. So auch des Herstellers von Heiz-und Kühlsystemen, Viessmann. In einer Fallstudie zeigt Embedded-Experte Segger, wie das gelingt.

Viessmann setzt bei den meisten seiner Produkte auf einfach zu bedienende Touch-Displays, deren Firmware auf einem Mikrocontroller läuft. Die Touch-Displays zeigen Geräteeinstellungen und Statistiken über die erzeugte Energiemenge und die verwendete Energiequelle an.

Die Produktion erfordert, dass der leere Flash-Speicher der Touch-Displays programmiert und verifiziert wird, bevor es zum Systemtest und zur Auslieferung kommt. Weil das zu programmierende Firmware-Image vergleichsweise groß ist, wirkt sich die für das Programmieren aufgewendete Zeit direkt auf die Anzahl der Komponenten aus, die in einer Stunde, einem Tag oder einem beliebigen Zeitraum produziert werden können.

Für das Programmieren wählte Viessmann Seggers »Flasher PRO« aus, wobei das Programmieren jedes Speichers zu dem Zeitpunkt 120 s dauerte. Da Viessmann eine Produktionsrate eines Gerätes von 60 s geplant hatte, kamen zwei Flasher zum Einsatz, um zwei Speicher parallel zu programmieren.

Sicherlich wurde mit dem Setup das Produktionsziel erreicht, jedoch gibt es andere Möglichkeiten, um mehr Headroom im Falle von Ausfällen zu erreichen. Beide Programmierplätze bestehen aus einem PC, an den der Flasher und ein kleiner Nadelbettadapter, der die Signale des Flasher auf die Platine überträgt, über USB angeschlossen sind. Man weiß, dass der Absturz eines PCs, so unwahrscheinlich er auch sein mag, nie ganz auszuschließen ist.

Verbessern der Produktivität

Segger begann, nach Möglichkeiten zu suchen, die Programmierzeit zu reduzieren. Viessmann hatte die Firmware des Produktions-Flashers seit dem Kauf nicht aktualisiert. Das ist verständlich, da die Störung einer laufenden Produktionslinie zu unerwünschten Ausfallzeiten führen könnte: Es entspricht dem uralten Mantra »Wenn es nicht kaputt ist, repariere es nicht.«.

Die erste Option liegt auf der Hand: ein Update des Flasher auf die neueste Segger-Softwareversion, einschließlich einer neuen Firmware. Im Gegensatz zu Programmieranwendungen anderer Hersteller entstehen dafür keine Kosten, alle Software-Releases für Segger J-Link und Flasher-Produkte sind kostenlos und die Gesamtkosten entsprechen dem Anschaffungspreis.

Zusätzlich hat Viessmann Segger ein Mustergerät zum Experimentieren zur Verfügung gestellt, so dass die Flasher-Abteilung von Segger weiteres Verbesserungspotenzial analysieren konnte. Aus den Erfahrungen heraus ergab sich schnell eine neue Möglichkeit für Viessmann:

  • Der Programmieralgorithmus für ihren QSPI-Flash wurde optimiert.
  • Die zu programmierende Page-Größe wurde von 512 auf 2048 Byte erhöht und das gleichzeitige Laden von mehreren Pages ermöglicht.
  • Der Turbo-Mode wurde aktiviert, so dass das Programmieren parallel zum Herunterladen der Daten läuft.

Diese einfachen Modifikationen reduzierten die Programmierzeit von 120 s auf lediglich 70 s. Da die Produktionslinie von Viessmann seit einiger Zeit unverändert ist, wurde eine ältere Hardwareversion des Flasher PRO verwendet. Segger verbessert nicht nur seine Software, sondern ebenso kontinuierlich die Leistung und die Eigenschaften seiner Hardware, indem die beste verfügbare Technik ausgewählt wird, sobald sie auf den Markt kommt und sich als zuverlässig erweist.

Mit dem Ersatz des Flasher PRO Version 4 durch Version 5 konnte die Programmierzeit auf 60 s pro Gerät reduziert und damit der ursprüngliche Wert halbiert werden. In der Zwei-Stationen-Fertigungslinie von Viessmann kommt ab sofort ein Flasher als Backup zum Einsatz, was die Produktionssicherheit deutlich erhöht.

Verbesserungen allgemein verfügbar

Mit dem Update von Segger bekommt die Produktion mit dem Reduzieren der Programmierzeit mehr Luft zum Atmen. Somit benötigt die Produktion lediglich einen einzigen Flasher, um den geforderten Produktionsdurchsatz zu erreichen, wobei die zweite Station als Backup für den Fall eines primären Ausfalls zur Verfügung steht. Alle Verbesserungen, die während der Studie vorgenommen wurden, sind ab sofort in Seggers Flasher- und J-Link-Softwarepaketen verfügbar, die für alle Anwender kostenlos sind. Neben dem hier beschriebenen konkreten Anwendungsfall gibt es weitere potenzielle Anwendungsfälle, in denen die erzielte Zeitersparnis Viessmann in Zukunft helfen könnte.

Die Embedded-Experten von Segger sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, jedes Produkt zu verbessern – Kunden-Feedback ist sehr willkommen und kann an info@segger.com gemailt werden.

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